Zwar stellte Cheftrainer Christian Eichner immer klar, dass in Testspielen die Leistung wichtiger sei als die Ergebnisse – aber das 1:6 gegen die Hamburger schmerzte ihn, denn eigentlich war er insgesamt mit dem Verlauf des Trainingslagers zufrieden.
Intensive Arbeit in den Bergen
Rund eine Woche arbeitete Eichner in Neukirchen mit dem Kader der Badener daran, fit und gut vorbereitet für Liga zwei zu sein. Alle hätten engagiert, konzentriert gearbeitet, so der Chefcoach der Karlsruher.

Nach zwei freien Tagen wird gezielt in Richtung Ligastart trainiert. Dann bereitet das Trainerteam die Mannschaft gezielt auf die Auftaktpartie am 2. August gegen Preußen Münster vor.
Deutliche Schwächen im Mittelfeldspiel
An den im Camp und den Vorbereitungsspielen aufgetretenen Schwächen wird gearbeitet. Es wurde in manchen Übungseinheiten und in den Testspielen offensichtlich, dass die Zusammenarbeit in den Teamteilen zu verbessern ist. Vor allem wurde deutlich: es gibt zu viele Ballverluste im Mittelfeld. Und: zu wenig Torgefahr. Arbeit genug. Dennoch bestätigte Eichner den KSC-Profis, dass eine positive Entwicklung erkennbar sei. Daher ist der KSC-Coach grundsätzlich zuversichtlich.

Froh war Eichner, dass alle die Strapazen verletzungsfrei überstanden. Denn aufgrund des eng bestückten Kaders schlagen Ausfälle von Spielern besonders gravierend zu Buche. „Es darf nicht allzu viel passieren. Nachdem Niclas Dühring leider ausfiel“, so der KSC-Coach. Neuzugang Dühring, der vom Drittligisten Ingolstadt kam, musste wegen eines Muskelfaserrisses passen, fuhr erst gar nicht mit nach Österreich.
Zu wenig Tiefe im Kader
Der Grund für diese Eichner-Aussage: Die aktuelle Breite des Kaders ist wohl nicht ausreichend für eine Zweitligasaison. Die Qualität in Reihe zwei reicht aktuell wohl nicht aus. Da besteht Nachholbedarf. „Wir wissen im Verein, dass uns Neuzugänge guttun würden“, sagt er. Mehr nicht. Forderungen formuliert er keine. Man müsse immer abgleichen: „Was ist für den KSC möglich?“

Daher ist die baldige Rückkehr von Dühring und des aus Lausanne von der Leihe zurückgekehrten Noah Rupp, der ebenfalls verletzt war und auf dem Weg der Besserung ist, wichtig. Denn ohne die Perspektivspieler aus der U23 und der U19, die in Österreich dabei waren, stehen gerade mal rund 20 Profis zur Verfügung. Heißt: die Breite des KSC-Kaders ist ausbaufähig. Konkurrenzkampf? Den gibt es fast nicht… Bis auf zwei, drei Positionen sind die Startelfplätze schon jetzt vergeben….
Ein möglicher Überraschungsspieler für die neue Saison
Daher ist Eichner über die zuletzt gezeigte positive Entwicklung eines Spielers besonders erfreut: Lilian Egloff. Der hat sich im Angriff als echte Alternative an die erste Elf herangerobbt. Egloff schürt den Konkurrenzkampf mit Ben Farhat, Fabian Schleusener und Roko Simic.

Der 22-Jährige ist eigentlich gelernter Mittelfeldspieler, hat sich aber zu einer echten Alternative bei der Besetzung des Sturms entwickelt. Beim Saisonfinale 2024/2025, beim 3:0 gegen Paderborn, erzielte er zwei Treffer - als Angreifer. „Diese Tore gaben ihm Auftrieb“, freut sich Eichner. Dass Egloff ein toller Fußballer mit großen technischen Fähigkeiten ist, war nie umstritten.
Doch es gelang ihm lange nicht, diese Qualität auch in Wettkämpfen zu zeigen. Das wird mehr und mehr der Fall. Es gibt Anzeichen, dass er den Durchbruch in Richtung Stammkraft schaffen könnte. Er könnte die Überraschung im KSC-Kader werden. Egloff muss es gelingen nachhaltig die Fußball-Basics mit seiner fußballerischen Klasse zu verbinden und zu zeigen. Dann kann er Startelfspieler werden.
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