Herr Fröde, beim KSC waren Sie Mittelfeldspieler, in Rostock spielen Sie in der Dreierkette. Warum?
Es hat sich so ergeben. Vergangene Saison begann das. Da habe ich die Sechserposition etwas schwimmend gespielt, hinten ausgeholfen, wenn es nötig war. Das war eine Idee vom Trainer. Das hat sich verfestigt - jetzt spiele ich da hinten. Mit Ball und gegen den Ball.
Läuft es gut?
Bisher bekomme ich gute Resonanz, bis auf die Partie in Darmstadt, die muss man bei uns ausklammern, da lief nichts.

Ist die Position in der Dreierkette besser für Sie? Man muss da weniger laufen als im Mittelfeld.
Na ja, laufen ist für mich kein Problem. Auf diesem Gebiet wird mir sogar etwas von einer Stärke geraubt. Aber - die Position liegt mir ganz gut. Wir haben insgesamt eine gute Stabilität. Dazu konnte ich meinen Beitrag leisten.

Man hat auf dieser Position das Spiel vor sich, sieht alles.
Richtig, man kann viel Einfluss nehmen, kann sich einschalten. Das versuche ich.
Beim KSC wird Fabian Schleusener sicher im Angriff spielen und vielleicht "Wühler" Malik Batmaz. Etwas Besonderes für Sie?
Ich kenne beide, haben mit ihnen gespielt. Sie haben Qualitäten, aber man muss es eh nehmen wie es kommt. Wir bereiten uns auf alles vor, werden sicher den einen oder anderen taktischen Kniff haben und versuchen eine gute Leistung zu bringen.
Kurze Rückblende zur KSC-Zeit. Was blieb da haften?
In erster Linie: Freundschaften und tolle Menschen.

Zum Beispiel?
Alle aufzuzählen geht nicht, nicht nur beim Verein, beim KSC, auch drumherum – und das würde vielleicht dem einen oder anderen nicht gerecht werden.
…und fußballerisch? Da denken hier alle an eines….
(lacht): Ich weiß! Aber es gibt viele wichtige Dinge neben dem Fußball, daher habe ich zuerst an die gedacht. Aber klar: Das Siegtor im Derby gegen Stuttgart war super, ein toller Tag. Es war enorm wichtig. Für uns, für die Fans, für den Verein – wichtig für den Klassenerhalt.

Dennoch bin ich auch an diesem Tag nach Hause gegangen und habe mich hundertmal mehr über die drei Punkte gefreut als darüber, dass ich das Tor gemacht habe. Hin und wieder rede ich hier darüber.
…in Rostock über das BW-Derby?
Mit Orle.

Dirk Orlishausen, dem Ex-KSC Kapitän und aktuellen Torwarttrainer vom FC Hansa?
Ja, Orle hat noch viele Kontakte nach Karlsruhe. Ich frage ihn dann schmunzelnd: "Weißt du wer das letzte KSC Siegtor gegen den VfB schoss? Er lacht dann.
Lief beim Wechsel nach Rostock alles korrekt ab?
Der Wechsel war für mich notwendig, um Spielzeit zu bekommen. Am Ende haben die Verantwortlichen mitgespielt. Das ist Fakt und gut so.

Fehlt etwas aus Karlsruhe?
Das Wetter ist dort etwas besser. Wobei - wenn es da drei Wochen 36 Grad hat, ist das auch grenzwertig. Aber: Eine tolle Region, fußballbegeistert. Es war eine tolle Zeit. Ich habe viele Erfahrungen gemacht.
Und welche Erfahrungen waren das konkret?
Wir hatten nicht nur gute sportliche Zeiten, sondern standen mit dem Rücken zur Wand und haben das dann gemeistert, über mannschaftliche Geschlossenheit die Ziele erreicht. Ich habe gelernt, dass man so viel zum Positiven hin wenden kann.

Das Ziel des FC Hansa: Klassenerhalt? Nicht mehr?
Es ist schwierig sich in dieser Liga zu stabilisieren. Das ist eine knüppelharte Liga mit echt viel Qualität, und du weist nie, was am Ende eines Spieltages rauskommt.
Haben Sie noch Kontakte zum KSC, nach Karlsruhe?
Ja, zum Beispiel zu Marius Gersbeck. Er ist schwer beschäftigt, hat ja in der Familie eine schöne Rasselbande.

Was trauen Sie dem aktuellen KSC-Team zu?
Natürlich verfolge ich den KSC. Da wurde nach einem nicht so tollen Start über einen Heimsieg das Selbstvertrauen aufgebaut. Es klingt abgedroschen, aber davon bin ich überzeugt.

In dieser Liga kann man nicht mit irgendetwas rechnen, da kann man nicht so doof sein, Punkte einzuplanen oder von Bonuspunkten reden. Es ist alles eng - aber es ist in jedem Spiel etwas drin.
Was für eine Partie erwarten Sie im Wildpark? Dass der KSC mit Hurra nach vorne spielt und Rostock Beton anrührt?
Der KSC hat Rückenwind, sie werden versuchen offensiv zu sein, nach vorne etwas zu machen. Unser letztes Auswärtsspiel in Darmstadt war nicht so toll. Zuvor, beim HSV, waren wir sehr gut.

Wir werden den Schwung vom Heimsieg über St. Pauli mit in den Wildpark nehmen. Bisher ging es etwas rauf und runter bei uns. Jetzt wollen wir Konstanz reinbringen, uns stabilisieren. Wenn die Leistung stimmt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, etwas mitzunehmen.
Ihr Tipp fürs Spiel?
Ich habe gerade gesagt, dass man in dieser Liga nichts vorhersagen kann. Dann einen Tipp abzugeben, da würde ich mir selbst widersprechen.