Mit einer erfreulichen Bilanz startet Volkswohnung-Geschäftsführer Stefan Storz ins Jahrespressegespräch: Gleich 283 neue Wohnungen konnte die kommunale Wohnungsbaugesellschaft im Jahr 2024 fertigstellen. „Wir sind an die Grenzen des für uns Leistbaren gegangen“, erklärt Storz. Nicht nur der Neubau, auch die anschließende Vermietung der neuen Einheiten habe dem Team alles abverlangt.
30 Prozent der Neubauwohnungen in Karlsruhe von der Volkswohnung
Allein in Karlsruhe entstanden 190 neue Wohnungen, weitere 100 baute die Volkswohnung in Stutensee. Damit stammt etwa ein Drittel aller neu errichteten Wohneinheiten in der Fächerstadt aus der Hand der kommunalen Gesellschaft – ein bedeutender Beitrag zur angespannten Wohnsituation in der Region. Auch Baubürgermeister Daniel Fluhrer hebt die Relevanz hervor: „Für Karlsruhe gibt es kein wichtigeres Thema als den Wohnungsmarkt.“

7,11 Euro Durchschnittsmiete – deutlich unter dem Stadtschnitt
Die durchschnittliche Miete in den Wohnungen der Volkswohnung liegt bei 7,11 Euro pro Quadratmeter – rund zwei Euro unter dem Karlsruher Durchschnitt. Ein Wert, der trotz schwieriger konjunktureller Lage gehalten werden konnte. „Baukosten und Zinsen erschweren den Wohnungsbau und treiben die Mieten in die Höhe“, betont Fluhrer. Dass die Volkswohnung weiterhin bezahlbaren Wohnraum bereitstellt, stabilisiere den Wohnungsmarkt in Karlsruhe. „Hier zog die Volkswohnung alle Register“, erklärt der Bürgermeister.
10.000 Menschen warten auf eine Wohnung
Trotzdem bleibt die Lage angespannt: „Natürlich können wir nicht allen Wohnungssuchenden ein Angebot machen“, so Storz. Derzeit befinden sich rund 10.000 Anfragen im Bewerberpool. Eine Wartezeit von mehreren Jahren sei keine Seltenheit. Doch wer eine Wohnung erhält, entscheidet sich nicht allein nach der Dauer der Bewerbung: „Wichtiger sind die in der Bewerbung angegebenen Bedürfnisse – die reine Wartezeit spielt keine Rolle“, erklärt Storz.

Bauen trotz Sparkurs – wie geht das?
Während in Karlsruhe vielerorts gespart werden muss – ob im ÖPNV oder bei Kultureinrichtungen, investierte die Volkswohnung im Jahr 2024 insgesamt 140 Millionen Euro. Dass dies nicht im Widerspruch zum städtischen Sparkurs steht, betont Bürgermeister Fluhrer: „Die Volkswohnung erhält kein Geld von der Stadt und finanziert ihre Investitionen vollständig aus eigenen Mitteln.“ Damit sei sie einer der wenigen städtischen Betriebe, der schwarze Zahlen schreibt.

Im Jahr 2024 erwirtschaftete die Volkswohnung einen Überschuss von 7,5 Millionen Euro. „Dieses Geld fließt komplett in neue Projekte zurück“, so Fluhrer.
„Peak“ beim Neubau erreicht
Die enorme Bauleistung hat Spuren hinterlassen: „Wir haben unsere Belastungsgrenze erreicht“, sagt Storz. In den kommenden Jahren will man sich deshalb wieder stärker auf die Planungsphase konzentrieren. Dennoch sollen in den nächsten 24 Monaten weitere 280 Neubauwohnungen auf den Markt gebracht werden – darunter auch das August-Klingler-Areal, das im Oktober eröffnet wird. Damit steigert die Volkswohnung ihren Anteil am Neubauvolumen in Karlsruhe auf rund 50 Prozent.

Fokus verschiebt sich auf Sanierungen
Künftig soll der Fokus jedoch nicht mehr nur auf dem Neubau liegen. Energetische Sanierungen rücken stärker in den Mittelpunkt. In den kommenden zwei Jahren will die Volkswohnung 700 Wohneinheiten energetisch ertüchtigen – vor allem Gebäude aus den 1950er- und 60er-Jahren.

„Viele dieser Wohnungen befinden sich in einem schlechten energetischen Zustand und stehen aktuell leer“, erklärt Storz. Nach der Sanierung sollen sie dem Markt wieder zur Verfügung stehen. Dafür sind Investitionen in Höhe von 30 Millionen Euro geplant.
Neue Website, Rechtschreibung immer noch schlecht. Was ist den bitte ein Rokordjahr?
Ist korrigiert, danke für den Hinweis.
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