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Invasive Art: Gel gegen aggressive Ameisen - Erste Erfolge in Esslingen

Invasive Art

Gel gegen aggressive Ameisen - Erste Erfolge in Esslingen

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    Die invasiven Ameisen der Art Tapinoma magnum verbreiten sich aggressiv und schaden Gebäuden und Infrastruktur. (Archivbild)
    Die invasiven Ameisen der Art Tapinoma magnum verbreiten sich aggressiv und schaden Gebäuden und Infrastruktur. (Archivbild) Foto: Uli Deck/dpa

    Im Kampf gegen die invasive Ameisenart Tapinoma magnum zeigt eine neue Bekämpfungsart erste Erfolge. In Esslingen ist die Stadtverwaltung den kleinen Krabblern mit einem Ködergel auf den Leib gerückt. „Obwohl der Regen in den vergangenen Wochen die Bekämpfung mit dem Ködergel erschwert hat, ist bereits ein Rückgang der Ameisen sichtbar“, sagte eine Stadtsprecherin. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

    Bislang wird die invasive Art im Südwesten vor allem mit heißem Wasser bekämpft. In Esslingen besiedelten die Ameisen aber eine Lärmschutzwand sowie den davorliegenden Hang. „Weil das Gelände unwegsam, steil und 700 Meter lang ist und die Ameisen zudem auch die Ritzen der Schallschutzwand besiedeln, wäre eine Bekämpfung mit heißem Wasser nicht zielführend“, erklärte die Sprecherin. Deswegen habe man entlang der Ameisenstraßen das Gel ausgebracht.

    Ameisen bringen Gift in die Nester

    Das giftige Gel ist laut Stadt mit einem Lockstoff versetzt, der die Ameisen dazu bringt, das Mittel in die Nester tief im Hang zu bringen. Dort geben sie das Gift an den Nachwuchs weiter. Die Stadt erhofft sich, die Zahl der Tiere so deutlich senken zu können.

    Die ersten Erfahrungen mit dem Ködergel sind positiv. Eine etwa vier Zentimeter breite Ameisenstraße entlang einer Unterführung sei mittlerweile verschwunden, so die Stadtsprecherin. „Deswegen geht die Stadt davon aus, dass das Mittel erfolgreich wirkt. Allerdings ist bisher nur ein Anfang gemacht - das Gel wird noch weiter eingesetzt werden müssen, um die Superkolonie in den Griff zu bekommen.“ Ganz ausrotten könne man die Kolonie aber wohl nicht, weil die Ameisen die Nester schnell verlagern könnten.

    Auch in der Schweiz und in Baden im Einsatz

    Man habe sich bei der Bekämpfung mit dem Ködergel ein Beispiel an Zürich genommen, wo das Mittel bereits erfolgreich eingesetzt worden sei, so die Stadtsprecherin. Auch in Baden wurde das Gel Medienberichten zufolge bereits verwendet.

    Die aus dem Mittelmeerraum stammende Ameisenart Tapinoma magnum breitet sich seit einiger Zeit in Baden-Württemberg und anderen Regionen Deutschlands aus und bedroht Wissenschaftlern zufolge Gebäude und technische Infrastruktur. In der badischen Grenzstadt Kehl etwa gab es bereits Strom- und Internetausfälle. Kehl gilt als ein Hotspot der Ameisenplage.

    Kommunen im Südwesten kämpfen mit einem Gel gegen invasive Ameisen.
    Kommunen im Südwesten kämpfen mit einem Gel gegen invasive Ameisen. Foto: -/Stadt Esslingen/dpa

    Weitere Informationen zur Tapinoma magnum

    Wir haben die wichtigsten Informationen zur Ausbreitung der Tapinoma magnum in der Region bereits in mehreren Artikeln zusammengefasst. Hier erfahren Sie alles, was es über die invasive Ameisenart zu wissen gibt.

    Wie erkenne ich die Tapinoma magnum und wie kann ich sie von heimischen Ameisen unterscheiden?
    Vier Tipps, wenn ich die Tapinoma magnum schon im Garten habe.
    Wie kann ich einem Befall vorbeugen?
    Wie kam die Tapinoma magnum in unsere Region?
    Wie will die Stadt Karlsruhe gegen die invasive Ameise vorgehen?

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