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Ameisenplage in Karlsruhe: Die besten Tipps zur Bekämpfung von Tapinoma magnum

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Mega-Ameisenkolonien in Karlsruhe: Diese vier Tipps sollten Sie beachten

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    Die invasive Ameisenart Tapinoma magnum ist auch in der Oststadt angekommen.
    Die invasive Ameisenart Tapinoma magnum ist auch in der Oststadt angekommen. Foto: Marius Nann

    Ein Befall mit Tapinoma magnum ist nicht nur lästig, sondern kann auch zu ernsthaften psychischen und finanziellen Problemen führen.

    Bei einer Infoveranstaltung im Karlsruher Rathaus berichtet Manfred Verhaagh vom Staatlichen Museum für Naturkunde von seinen Erfahrungen: „Ich habe mit Menschen gesprochen, die sich aus Angst vor einem erneuten Befall nicht mehr trauen, in den Urlaub zu fahren – oder sogar darüber nachdenken, ihre Wohnung zu verkaufen“, so der Ameisenexperte.

    Hier sind vier Tipps, die Betroffene bei einem Befall befolgen sollten.

    1. Vor der Bekämpfung – das sollten sie tun

    Bevor man mit der Bekämpfung beginnt, sollten dieses zwei Punkte geklärt werden:

    1. Handelt es sich wirklich um Tapinoma magnum?
    2. Wie groß ist die Kolonie?
    Die invasive Ameisenart Tapinoma magnum ist auch in der Oststadt angekommen.
    Die invasive Ameisenart Tapinoma magnum ist auch in der Oststadt angekommen. Foto: Marius Nann

    Die invasive Ameisenart bildet riesige Kolonien mit teils mehreren Millionen Tieren und hunderten Königinnen. Eine genaue Einschätzung der Koloniegröße ist entscheidend für den Bekämpfungserfolg.

    2. Hausmittel helfen nur kurzfristig

    Altbewährte Mittel wie Zimt, Essig oder Natron wirken bei heimischen Ameisen oft gut – gegen Tapinoma magnum aber meist nur für kurze Zeit. „Diese Maßnahmen können die Ameisen vielleicht vorübergehend vertreiben. Dauerhaft los wird man sie damit nicht“, erklärt Verhaagh.

    Mafred Verhaagh ist Ameisenexperte und kann die invasiven Ameisen identifizieren.
    Mafred Verhaagh ist Ameisenexperte und kann die invasiven Ameisen identifizieren. Foto: Marius Nann

    Trotzdem könne man es zunächst mit ihnen probieren: „Vielleicht lassen sich die Ameisen durch Hausmittel aus der Wohnung verdrängen“, rät der Experte. Man habe bereits beobachtet, dass sich Tapinoma magnum durch Störungen vertreiben ließen, berichtet der Experte.

    3. Ziel der Bekämpfung: Die Königinnen

    Oberflächliche Maßnahmen wie Hausmittel, Klebefallen oder das Abflammen von Ameisenstraßen treffen aber meist nur die Arbeiterinnen. „Das Hauptziel jeder Bekämpfung sind hingegen die Königinnen“, sagt Verhaagh. Nur wenn sie beseitigt werden, lässt sich die Kolonie dauerhaft vernichten.

    Doch das ist nicht einfach. Denn Tapinoma magnum lebt in vielen einzelnen Nestern – jeweils mit mehreren Königinnen. Verhaagh nennt ein Beispiel aus der Schweiz: „Dort musste eine fast 500 Quadratmeter große Kolonie mit insgesamt 11 Kilogramm Gift behandelt werden. Die Kosten beliefen sich auf rund 8.000 Euro.“

    4. Am Ende hilft nur der Kammerjäger

    Wenn Art und Ausmaß des Befalls geklärt sind und sich die Ameisen auch durch Hausmittel nicht vertreiben ließen, beginnt die gezielte Bekämpfung. Verhaaghs Empfehlung: Gift oder heißes Wasser – Hauptsache, die Königinnen sterben. Wichtig ist, dass wirklich alle geschlechtsreifen Königinnen erwischt werden. Das nötige Gift darf hierzulande nur von Fachfirmen erworben und angewendet werden.

    Ein Mitarbeiter der Stadt Kehl spritzt heißes Wasser in die Eingänge eines riesigen Ameisenbaus, der sich unter einem Spielplatz erstreckt. Invasive Ameisen der Gattung Tapinoma magnum plagen seit einigen Jahren die Anwohner im Kehler Ortsteil Marlen. (zu dpa: «Wie gegen die eingewanderte Ameise vorgegangen werden kann»)
    Ein Mitarbeiter der Stadt Kehl spritzt heißes Wasser in die Eingänge eines riesigen Ameisenbaus, der sich unter einem Spielplatz erstreckt. Invasive Ameisen der Gattung Tapinoma magnum plagen seit einigen Jahren die Anwohner im Kehler Ortsteil Marlen. (zu dpa: «Wie gegen die eingewanderte Ameise vorgegangen werden kann») Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

    Auch die Bekämpfung mit heißem Wasser sollte von Fachpersonal vorgenommen werden: Mit speziellen Geräten können sie fast kochendes Wasser auch tief in die Nester bringen und dort die Königinnen zu zerstören.

    Alles zur Karlsruher Tapinoma magnum Invasion

    Wir haben die wichtigsten Informationen zur Ausbreitung der Tapinoma magnum in Karlsruhe bereits in mehreren Artikeln zusammengefasst. Hier erfahren sie alles, was es über die invasive Ameisenart zu wissen gibt.

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