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ADAC-Winterreifen-Test 2025: Ist teurer tatsächlich auch besser?

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ADAC-Winterreifen-Test 2025: Ist teurer tatsächlich auch besser?

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    Die Fahrsicherheit von Winterreifen ist gerade bei Schnee und Eis auf der Fahrbahn ein wichtiges Qualitätskriterium.
    Die Fahrsicherheit von Winterreifen ist gerade bei Schnee und Eis auf der Fahrbahn ein wichtiges Qualitätskriterium. Foto: ADAC/Marc Wittowski, dpa (Symbolbild)

    Mit dem Herbstbeginn ist für Autobesitzer wieder der Zeitpunkt für den halbjährlichen Reifenwechsel gekommen. Bei niedrigen Temperaturen, Regen, Schnee oder Eis sind die richtigen Winterreifen für die Fahrsicherheit unverzichtbar. Aber muss man hier für gute Qualität unbedingt tief in die Tasche greifen oder lohnt es sich vielleicht sogar, beim Reifenkauf zu sparen? Der ADAC hat jetzt 31 Winterreifen unter verschiedenen winterlichen Fahrbedingungen getestet – von günstigen Modellen über das Mittelpreissegment bis hin zu teuren Premium-Reifen. Welche der Automobilclub empfiehlt und von welchen man lieber die Finger lassen sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Von günstig bis teuer: Welche Winterreifen schneiden im ADAC-Test am besten ab?

    Wer auf der Suche nach neuen Winterreifen ist, findet laut ADAC im stationären Handel wie in Online-Shops neben Modellen bekannter und etablierter Reifenmarken inzwischen auch immer mehr Produkte von unbekannten No-Name-Herstellern. Diese kosten oft erheblich weniger als die Markenmodelle und werden meist im ostasiatischen Raum produziert. Viele Autofahrer entscheiden sich angesichts der günstigen Angebote für solche Reifen aus dem Niedrigpreissegment.

    Doch wie der neue Testbericht des ADAC zeigt, existieren auf dem Winterreifen-Markt starke Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen Modellen – und die stehen zumeist in Zusammenhang mit dem Produktpreis. Im Ranking von „sehr gut“ bis „mangelhaft“ schneiden elf der 31 getesteten Reifen mit der schlechtestmöglichen Note ab. Alle davon stammen aus dem Billigsegment.

    Der Automobilclub bemängelt hier vor allem sicherheitsrelevante Eigenschaften wie eine fehlende Griffigkeit oder einen gefährlich langen Bremsweg der Reifen auf nasser, schnee- oder eisbedeckter Fahrbahn. Gerade die mangelhafte Bremskraft einiger Einsteigerreifen bewerten die Testleiter als besorgniserregend. Zwischen dem besten und dem schlechtesten Reifen im Test ergibt sich auf nasser Straße eine Differenz von über 15 Metern bei einer Vollbremsung aus 80 Kilometern pro Stunde. Lediglich zwei günstige Modelle werden in puncto Fahrsicherheit als „befriedigend“ bewertet. Trotz leichter Abstriche würden diese Reifen zumindest für Menschen, die eher selten Auto fahren, eine annehmbare Option darstellen, heißt es im Testbericht.

    Dasselbe gilt auch für den Großteil der getesteten Winterreifen im mittleren Preissegment. Acht von elf Modellen erhalten ebenfalls die Note „befriedigend“. Der ADAC empfiehlt diese Reifen nur unter der Voraussetzung, dass sich potenzielle Käufer tiefgehend mit den jeweiligen Stärken und Schwächen auseinandersetzen und diese mit ihrem persönlichen Fahrverhalten und Bedürfnissen abgleichen. Die drei übrigen mittelpreisigen Reifenmodelle werden lediglich als „ausreichend“ eingestuft, da sie einige Defizite hinsichtlich der Fahrsicherheit aufweisen, insbesondere auf trockenem Untergrund.

    Bei den sechs hochpreisigen Premium-Modellen ergibt sich hingegen ein einheitliches Bild: Sie alle werden vom ADAC mit der Note „gut“ bewertet. Zwar kann hier der eine Reifen mit etwas höherer Fahrsicherheit auf winterlicher Fahrbahn punkten, während der andere eine leicht bessere Umweltbilanz vorweisen kann, doch gelten alle Testkandidaten als gute Optionen. Mit keinem der teuren Modelle könnten Autofahrer etwas falsch machen, lautet das Urteil des Automobilclubs.

    Fazit: Wer günstige Winterreifen kauft, spart oft auch an Sicherheit

    Der Vergleichstest des ADAC macht deutlich, dass bei Winterreifen Verkaufspreis und Qualität in den meisten Fällen Hand in Hand gehen. Zwischen den Budget-Produkten und den Premium-Modellen treten deutliche Unterschiede, insbesondere im Hinblick auf die Fahrsicherheit, zutage. Wer mehr Geld auf den Tisch legt, bekommt dafür also in der Regel auch eine merklich höhere Reifenqualität geboten. Wer sich die teuren Markenreifen nicht leisten möchte, geht mit Modellen aus dem mittleren Preissegment einen akzeptablen Kompromiss ein. Zu sehr sollten Autofahrer beim Reifenkauf allerdings auch nicht geizen, da viele Billigprodukte aufgrund ihrer schlechten Verarbeitung ein gewisses Sicherheitsrisiko bergen.

    So wurde getestet

    Verglichen wurden 31 Winterreifen der Größe 225/40 R18 H/V, die auf eine Vielzahl von Automodellen der Mittelklasse und unteren Mittelklasse passen – beispielsweise auf den Audi A3, BMW 1er, Opel Astra oder die Mercedes A-Klasse. Als Testfahrzeug diente ein VW Golf.

    Die Gesamtbewertung für die einzelnen Reifenmodelle setzt sich aus zwei übergeordneten Testkriterien zusammen: Die Fahrsicherheit macht 70 Prozent der Note aus und die Umweltbilanz fließt zu 30 Prozent in die Beurteilung ein. Zur Fahrsicherheit zählen Kriterien wie der Bremsweg auf unterschiedlichem Untergrund, die Kurvenstabilität oder das Handling des Fahrzeugs. Für die Umweltbilanz spielen Faktoren wie der Reifenabrieb, Effizienz oder Nachhaltigkeit eine Rolle.

    Übrigens: Wer sich das halbjährliche Reifenwechseln sparen möchte, kann auch auf Ganzjahresreifen umsteigen, die verschiedene Vor-, aber auch Nachteile mit sich bringen. Doch aufgepasst: Seit Oktober 2024 ist eine bestimmte Art von Ganzjahresreifen verboten. Doch egal ob Sommer-, Winter- oder Ganzjahresmodell – die Mindestprofiltiefe muss bei allen Reifen eingehalten werden, sonst drohen Bußgelder.

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