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Karlsruhe/Berlin: Viagra für Berlin

Karlsruhe/Berlin

Viagra für Berlin

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    "Das Unternehmen wird jedem Mitarbeiter, der von den Umzugsplänen betroffen ist, einen Arbeitsplatz in Berlin anbieten und das wird auch im Interessenausgleich verankert werden. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Karlsruher Mitarbeiter mit nach Berlin kommen", so sagte Deutschland-Chef Dr. Andreas Penk bereits im Juli 2007 (ka-news berichtete).

    Distributions-Center bleibt in Karlsruhe

    Jetzt, anlässlich der Eröffnung der neuen Zentrale, legt Pfizer auch Zahlen auf den Tisch: Rund 60 Prozent, also etwa 300 der Mitarbeiter sind nach Unternehmensangaben aus Karlsruhe mit in die Hauptstadt gekommen. Über den Verbleib der übrigen wisse man nichts zu sagen, teilt ein Sprecher auf ka-news-Anfrage mit.

    Ein Blick zurück ins Jahr 2007: Die Ankündigung des Pharmariesen sorgt in Karlsruhe für Bestürzung (ka-news berichtete). Immerhin verabschiedet sich mit Pfizer der größte Gewerbesteuerzahler der Fächerstadt - und nimmt auch noch 500 von 645 Arbeitsplätzen mit: Die Geschäftsbereiche Humanarzneimittel und Tiergesundheit sollen nach Berlin umziehen; das Distributions-Center, das die Pfizer-Medikamente innerhalb Deutschlands, nach Österreich und in die Schweiz ausliefert, bleibt am Standort Karlsruhe angesiedelt.

    Politischer Widerstand blieb ohne Erfolg

    Das Unternehmem suche, so die Begründung, die Nähe zur Forschung und zu anderen großen Pharamkonzernen wie Bayer-Schering Pharma, Berlin-Chemie und Sanofi-Aventis, die ebenfalls in Berlin ansässig sind: "Wichtige Partner und Verantwortliche aus Wissenschaft, Verbänden und Unternehmen der Gesundheitsbranche haben ihren Sitz in der Stadt oder kommen dorthin", hieß es damals.

    Aus der Lokalpolitik hagelte es Protest und Kritik an der Pfizer-Entscheidung (ka-news berichtete), Ministerpräsident Günther Oettinger wollte sich "im Rahmen der Möglichkeiten" für den Standort Karlsruhe einsetzen (ka-news berichtete), Oberbürgermeister Heinz Fenrich gar nach New York reisen (ka-news berichtete) - allein, wie heute klar ist, es nutzte nichts.

    Trostpflaster: Umzug übernahm Karlsruher Spedition

    Nun ist der Umzug also abgeschlossen. Seit Anfang September rollten etwa 45 Lkw mit Anhängern vom Rhein an die Spree; 4.000 Kubikmeter Umzugsgut und 15.000 Umzugskisten wurden in die Bundshauptstadt gekarrt. Kleiner Trost aus Karlsruher Sicht: Den Umzug, der einen Monat lang 40 Speditionsmitarbeiter beschäftigte, stemmte eine hiesige Spedition.

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