Die Begründung für den Umzugs-Beschluss kann Mergen nicht nachvollziehen. Für eine stärkere Präsenz in Berlin reiche eine repräsentative Vertretung aus - ein Umzug der Deutschland-Zentrale sei hierfür nicht erforderlich. Pfizers Hoffnung, möglichst viele seiner qualifizierten Mitarbeiter mit nach Berlin nehmen zu können, könne sich als Trugschluss erweisen. Karlsruhe biete nämlich eine so hohe Lebensqualität und so gute Arbeitsmarktchancen, dass sich viele Angestellte in der Region einen neuen Arbeitsplatz suchen könnten.
Lobbyarbeit in Berlin auch ohne Verlagerung möglich
Oberbürgermeister Heinz Fenrich will nach Angaben Mergens nach New York reisen. Dort will er die Konzernleitung von Pfizer überzeugen, die Deutschland-Zentrale doch noch in Karlsruhe zu belassen. In diesem Vorhaben wird er von der SPD-Fraktion im Gemeinderat unterstützt. Wenn die Argumentation stimme, Pfizer müsse mit der Zentrale am Ort politischer Entscheidungen präsent sein, müssten schließlich alle großen Unternehmen unabhängig von der jeweiligen Branche ihren Hauptsitz nach Berlin oder gar nach Brüssel verlegen, meint die SPD-Fraktionsvorsitzende Doris Baitinger.
Das Ziel von Fenrichs Reise: Pfizers Welt-Zentrale in New York (Foto: ka-news) |
Unterdessen kritisierten die Grünen im Gemeinderat, der Bereich Gesundheit werde von der Wirtschaftförderung vernachlässigt - und das, obwohl in der Stadt und der Region namhafte Firmen wie Schwabe, DHU, Angiomed oder Heel angesiedelt seien. Karlsruhe solle seine Gesundheitsbranche wahrnehmen und ihre Außendarstellung verbessern.