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Karlsruhe: Primark-Pilger in Karlsruhe: Schlange stehen für Billig-Mode

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Primark-Pilger in Karlsruhe: Schlange stehen für Billig-Mode

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    Primark in Karlsruhe: Schlange stehen für Billig-Mode
    Primark in Karlsruhe: Schlange stehen für Billig-Mode Foto: (mda)

    Vor der Primark-Filiale in der Post Galerie stehen Sicherheitsleute. Absperrbänder halten die wartende Menge in Schach. Man mag es kaum glauben: Die Menschen stehen tatsächlich Schlange für Billig-Mode. Der irische Modekonzern Primark hat mit der Karlsruher Filiale wohl einen Nerv getroffen, ein Hype ist entbrannt - Karlsruhe ist das neue Mekka für Primark-Pilger.

    Primark in Karlsruhe ist "Einzelhandelsmagnet"

    Bei Primark - wie soll es anders sein - freut man sich über die große Resonanz. "Primark ist sehr erfreut über die Unterstützung durch die Kunden in Karlsruhe. Das Geschäft läuft weiterhin hervorragend, denn die Kunden schätzen sowohl das Preis-Leistungs-Verhältnis als auch das Umfeld des Primark Stores", teilt ein Konzern-Sprecher auf ka-news-Anfrage mit. Wie viele Kunden seit Eröffnung den Klamotten-Laden in der Post Galerie tatsächlich besucht haben, hat Primark nicht verraten.

    Doch nicht nur Primark ist zufrieden. Auch Norbert Käthler, Chef des Stadtmarketing Karlsruhe, beobachtet durchaus positive Aspekte durch Primark für die Karlsruher Innenstadt. So sei es offensichtlich, dass sich die Fußgängerströme im Bereich der Post Galerie intensiviert hätten, auch wenn es dafür noch keine Belege gebe. Primark sei ein  "Einzelhandelsmagnet", eine Marke, die es bisher nicht in Baden-Württemberg gegeben habe. Die Anziehungskraft des Stores zeige sich auch durch eine höherer Zahl an Fahrzeugen mit überregionalem Kennzeichen, die zur Shoppingtour nach Karlsruhe kämen. Käthler betont zudem: "Primak ist Teil eines Gesamtkonzepts, das die Revitalisierung der Post Galerie vorangebracht hat." Für den Erfolg des Karlsruher Einzelhandels in der Innenstadt sei aber nicht nur ein einzelner Anbieter entscheidend, sondern ein attraktives Gesamtangebot zwischen Marktplatz, Ettlinger Tor und Post Galerie.

    Sascha Binoth, Citymanager der Stadt Karlsruhe, prophezeite schon im November kurz nach der Eröffnung der neuen Primark-Filiale: "Viele junge Menschen werden auch aus Freiburg und Stuttgart wegen Primark nach Karlsruhe kommen. Das belebt das Geschäft." Primark sei heute das, was H&M in den 90er Jahren war. Die Marke habe den gewissen "Cool-Faktor" beim jungen Publikum.

    Menschenwürdige Löhne: Primark bleibt Beweis bisher schuldig

    Primark heißt: Klamotten zum Niedrigpreis. T-Shirts gibt es bereits für zwei, Jacken für 30 Euro. Der irische Textildiscounter wird wegen seiner Preispolitik von Menschenrechtlern scharf kritisiert. Sie beklagen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen für die Näherinnen in den Fabriken, die auch für Primark produzieren. "Primark bleibt bisher den Beweis schuldig, dass sie menschenwürdige Löhne zahlen", erklärte kürzlich Maik Pflaum, Referent für Entwicklungspolitik bei der Christlichen Initiative Romero (CIR) im Gespräch mit ka-news. Auch die Kunden nahm er in die Pflicht: "Man will alles: Hauptsache billig, aber ohne menschenrechtliche oder ökologische Aspekte zu hinterfragen."

    Siehe auch:

    Primark in Karlsruhe: Billig-Mode fair und sauber für zwei Euro?

    Primark-Rummel in Karlsruhe: Wo bin ich hier gelandet?

    Primark-Eröffnung in Karlsruhe: Massenandrang in Post Galerie

    Primark-Hype in Karlsruhe: Fulminante Eröffnung - und dann?

    Primark kommt: Post Galerie hofft auf mehr Anziehungskraft am Europaplatz

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