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Primark-Hype in Karlsruhe: Fulminante Eröffnung - und dann?

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Primark-Hype in Karlsruhe: Fulminante Eröffnung - und dann?

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    Shoppen ohne Limit: Die irische Modekette Primark zieht in die Post Galerie. (Symbolbild)
    Shoppen ohne Limit: Die irische Modekette Primark zieht in die Post Galerie. (Symbolbild) Foto: Frank Leonhardt / Archiv

    Shoppingerlebnis pur auf 6.400 Quadratmetern  - mit "Look good, pay less" wirbt die irische Billigmodekette Primark für ihren neuen Shop in der Karlsruher Innenstadt. Unter 223 Filialen europaweit ist er der erste Baden-Württemberg. Ab sofort muss das shoppingwütige Primark-Fantum also nicht mehr nach Frankfurt oder Saarbrücken pilgern.

    Kreischende Massen vor den Türen

    Obwohl Primark ausschließlich in sozialen Netzwerken sowie dem Internet wirbt und bei Shop-Eröffnungen gezielt auf Mund-zu-Mund-Propaganda setzt, strömten bei vergangenen Events Fluten von kreischenden Teenies in die Läden. Man hätte sich genau so gut beim Konzert einer beliebten Boyband wähnen können.

    Primark sieht sich selbst als Konkurrenz von Billigmodehäusern wie H&M, Kik, C&A und Co. Punkten will der Konzern mit trendiger Mode zu unschlagbaren Preisen. Auch wenn das Unternehmen dabei angibt, keine Kinderarbeit zu vertreten - dass großer Wert auf faire Produktionsbedingungen gelegt wird, kann man dennoch nicht so ganz glauben.

    Der Primark-Hype

    Unbeachtet dieser Tatsache kursiert in Europa das "Primark-Phänomen". Blickt man in die Innenstädte von Berlin oder Frankfurt, fallen einem sofort die Massen von Primark-Tüten-Trägern ins Auge: Selbst wenn die braune Papiertasche mit den blauen Lettern unscheinbar wirkt, die Riesenshops, aus denen sie stammen, sind überfüllt wie nichts in der Einkaufsstraße.

    Denn Primark orientiert sich an der Jugend von heute, die sich zum Chatten in sozialen Netzwerken verabredet und fiebrig auf die neusten Trends aus Mailand, London und New York wartet. Der Design-Lifestyle soll auch für kleine Geldbeutel geboten werden und so liefert Primark "up-to-date" Mode zu Schnäppchenpreisen, speziell auf die Geschmäcker der Teenies zugeschnitten. Für erwachsene Einkäufer schwer nachzuvollziehen: Auch der Gruppenzwang unter Jugendlichen und ein schneller Kollektionswechsel, der ein Gefühl der Verknappung auslöst, treibt die Massen zu den Regalen. Psychologen meinen, dass das ewige an-der-Kasse-Stehen ein Gemeinschaftsgefühl unter Gleichgesinnten auslöst. Das Warten soll außerdem dazu beitragen, dass sich Kunden besser an das Einkaufserlebnis erinnern. 

    Fazit: Keine Rettung vor Primark-Welle

    Primark wird deshalb auch die Fächerstadt überrollen und den vergangenen Shop-Eröffnungen in anderen deutschen Städten in nichts nach stehen. Denn wo es junge Menschen mit kleinem Geldbeutel gibt, ist die Nachfrage nach günstiger aber dennoch hipper Kleidung groß. Dass viele von ihnen mehr Wert auf Quantität und Aussehen der Mode in ihren Schränken legen, als auf die Qualität des Fabrikats, ist ja kein neues Phänomen. Ob Primark allerdings langfristig die Fächerstädtler für sich gewinnen kann, muss die Zukunft zeigen.

    Aktualisierung 22. November:

    Einen Artikel zur Primark-Eröffnung in Karlsruhe mit Fotos gibt es hier

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