Wie aus der vorab veröffentlichten Tagesordnung hervorgeht, sollen am 6. Mai auf der Hauptversammlung in der Stadthalle Karlsruhe Umbenennung und Neuausrichtung beschlossen werden. Da Vorstandschef Michael Greve und seine Familie die Mehrheit am Unternehmen halten, gilt die Zustimmung als sicher.
Revolution ohne Käufer
Gut versteckt hat sich Combots: kein Kunde interessierte sich für die ebenso ambitionierte wie überflüssige Software (Foto: pr) |
Im Juli 2006 feierte Combots mit einem neuen Produkt im Karlsruher Kongresszentrum Premiere (ka-news berichtete). "Combots wird die Kommunikation im Internet revolutionieren", sagte Michael Greve, Vorstandsvorsitzender der Combots AG, damals. Schätzungsweise 70 Millionen Euro hat Combots in die Entwicklung einer schönen neuen Welt der Online-Kommunikation investiert - und versenkt. Die Bilanz zum einjährigen Geburtstag sah ernüchternd aus. Das Karlsruher Unternehmen kam kaum von der Stelle: Null Euro Umsatz, der Verlust etwas reduziert (ka-news berichtete). Nicht zuletzt scheiterte das Projekt daran, dass es Combots nicht gelungen war, den Konsumenten ein erklärungsbedürftiges Produkt zu erklären. Am 25. September 2007 gab die Combots AG schließlich auf (ka-news berichtete). Mit dem nun geplanten neuen Namen Kizoo will sich das Unternehmen für seine Neuausrichtung wohl nicht mit dem alten Namen belasten.
Combots plant Ausschüttung von Dividende
Obwohl Combots zur Zeit keine Umsätze vorzuweisen hat, will das Unternehmen eine Dividende von 1,20 Euro pro Aktie ausschütten. Die Combots AG hatte das abgelaufene Geschäftsjahr 2007 mit einem Jahresüberschuss von 34,5 Millionen Euro abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2007 ergab sich somit ein Bilanzgewinn von 241,1 Millionen Euro. Maßgeblichen Einfluss auf das Jahresergebnis bei Combots hatte die Ende 2007 durchgeführte Einbringung von 17 Millionen United-Internet-Aktien zu 10,50 Euro je Aktie in eine hundertprozentige Tochtergesellschaft.
Dies führte zur Aufdeckung von stillen Reserven in Höhe von 65,5 Millionen Euro. Durch diese stillen Reserven wird die Auszahlung der Dividende möglich, die letztlich aus dem Verkauf des Internetportals Web.de an United Internet im Jahr 2005 resultieren. Der im als Preis erzielte Anteil von knapp 10 Prozent ist praktisch die einzige Substanz des Unternehmens.