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Karlsruhe: Bilanz zum Einjährigen

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Bilanz zum Einjährigen

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    Die Premiere vor einem Jahr im Karlsruher Kongresszentrum war vielversprechend. "Combots wird die Kommunikation im Internet revolutionieren", sagte Michael Greve, Vorstandsvorsitzender der Combots AG. Rund 35 Millionen Euro hat Combots in die Entwicklung einer schönen neuen Welt der Online-Kommunikation investiert (ka-news berichtete). Mit einer aufwendigen Show in der Karlsruher Stadthalle hatten die Gründer des Internetportals web.de ihr neues Produkt vorgestellt (ka-news berichtete).

    Schneeball-Effekt bleibt aus

    Nutzer kommunizieren mit ausgewählten Freunden in Form von bunten Comic-Figuren. Ob Monster, Heidi oder Dracula - zahlreiche Avatare stehen zur Auswahl. Mit einem Mausklick können jede Menge Texte, Fotos, Musik und Videoclips verschickt werden. Schnell und einfach, verspricht Combots. Ohne dabei von Viren, Spams oder aufwendiger Technik belästigt zu werden. Die Software ist in einer kostenlosen Version und für einige Euro als umfangreiche Premium-Variante erhältlich.

    Ein Jahr nach der Premieren-Show (ka-news berichtete) hat Combots mit seinem gleichnamigen Produkt ein Problem: Der Geschäftsbereich läuft "sehr verhalten an". Der Software-Anbieter, der zuversichtlich auf einen Schneeball-Effekt setzte, hat zu wenig zahlende Kunden. "Die Nutzergewinnung gestaltete sich äußerst unbefriedigend", räumt die Combots AG in ihrem Bericht fürs erste Halbjahr 2007 ein. Die Umsätze lagen auch im zweiten Quartal 2007 bei null.

    Combots will gegensteuern

    Der Nettoverlust verringerte sich aufgrund von Dividenden-Einnahmen von United Internet im Vergleich zum ersten Quartal 2007 von 7,2 Millionen auf 3,3 Millionen Euro. Der Nettoverlust des ersten halben Jahrs 2007 beläuft sich auf 10,5 Millionen Euro; im ersten Halbjahr 2006 waren es 13,9 Millionen. Einschließlich der Beteiligung in United Internet verfügte die Gesellschaft zum 30. Juni über liquide Mittel von 510,3 Millionen Euro (31. Dezember 2006: 462,7 Millionen Euro).

    Neue Nachricht mit Herz: Nutzer kommunizieren über frei gestaltbare Avatare miteinander. Der erhoffte Schneeball-Effekt ist bislang augeblieben (Foto: pr)

    Combots versucht gegenzusteuern. Noch während des Quartals will das Unternehmen nach detaillierter Analyse und Auswertung des Nutzerverhaltens umfangreiche Maßnahmen zur Erhöhung der Akzeptanz einleiten, kündigt der Karlsruher Software-Anbieter in seinem Bericht an.

    Muss Strategie angepasst werden?

    Die Anpassungen richteten sich im Wesentlichen auf Produkterweiterungen im Bereich Datei-Synchronisation, Kompatibilität zu anderen Messenger-Netzwerken, Telefonie ins klassische Telefonnetz, die Fokussierung auf Funktionsmarketing, unterschiedliche Zielgruppen sowie eine verbesserte Kommunikation der Produktvorteile.

    Das Unternehmen erwartet, dass bereits umgesetzte Maßnahmen noch im laufenden dritten Quartal nennenswerte Erfolge bewirken, die sich an deutlich steigenden Nutzerzahlen ablesen lassen. Sollten die gewünschten Wirkungen ausbleiben, schließt das Unternehmen auch eine grundlegende Anpassung der Geschäftsstrategie nicht aus.

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