Das Amtsgericht Karlsruhe hat wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung am 1. August ein Insolvenzverfahren gegen den Geschäftsführer der Karlsruher Mr. Sub Filialen eröffnet. In der Fächerstadt gab es bis zu diesem Zeitpunkt vier Mr. Sub-Restaurants. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens sei der Geschäftsbetrieb eingestellt worden. Das teilte der zuständige Insolvenzverwalter Holger Blümle auf ka-news-Anfrage mit - nun gibt es kein Mr. Sub mehr in Karlsruhe.
Die Filiale am Kronenplatz wurde an einen neuen Betreiber, der selbst Franchise-Nehmer bei Subway ist, veräußert, erklärte der Insolvenzverwalter. Das Restaurant am Ettlinger Tor sei aufgrund der Baustelle trotz eigentlich guter Lage nicht übertragbar gewesen. Daher sei auch noch kein Abbau des Schildes erfolgt, so Blümle.
Baustellen waren schuld
"Die Filiale am Kronenplatz wurde am 15. August unter dem Namen Subway wiedereröffnet", bestätigte auch Subway-Sprecherin Christina Westerhorstmann gegenüber ka-news. Das Unternehmen führe derzeit bei weiteren ehemaligen Mr. Sub-Filialen in Karlsruhe Verhandlungen mit potentiellen Subway-Betreibern.
Der Karlsruher Sandwich-Gastronom Dreher machte noch im Juni vor allem die Kombilösungs-Baustelle und die "EHEC-Panikmache" für die Umsatzeinbrüche bei den Filialen verantwortlich. So würden Bauwände das Restaurants am Ettlinger Tor - die umsatzstärkste Filiale in Karlsruhe - regelrecht von der Kundschaft abschotten. Lärm und Dreck würden Kunden vertreiben, monierte Dreher gegenüber ka-news. "In den vergangenen Monaten ist der Umsatz extrem zurückgegangen", sagte er. Auch die Filiale in der Post Galerie habe kaum mehr Einnahmen generiert. "Die Post Galerie ist wie ausgestorben", empörte sich der Geschäftsmann.
Ist die Marke Mr. Sub am Ende?
"Sicherlich spielt die Thematik der Baustellen eine entscheidende Rolle und wird wohl noch für einige Probleme bei den Einzelhändlern führen", teilte auch der Insolvenzverwalter mit. Mit den Filialen in der Post Galerie und dem Ettlinger Tor seien die Hauptumsatzträger in Karlsruhe betroffen gewesen. Die Umsatzeinbrüche konnten auch durch die anderen Filialen nicht kompensiert werden.
Bedeutet die Pleite der Karlsruher Mr. Sub-Filialen das Ende der Marke Mr. Sub? "Die Marke Mr. Sub besteht nach wie vor. Diese Genossenschaft hat mehrere Mitglieder. Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass es in Karlsruhe auch wieder einen Mr. Sub geben wird", so Insolvenzverwalter Blümle.
Gäste freuen sich auf Subway, sagt Subway
Der neue Betreiber der Subway-Filiale am Kronenplatz, Daniel Thol, sagte im ka-news-Gespräch: "Viele Gäste finden es klasse, dass es wieder ein Subway am Kronenplatz gibt." Zudem äußerte er sich positiv über die Unterstützung durch den Mutterkonzern. Die Lizenzgebühren seien zwar "nicht günstig, aber ihren Preis wert", bemerkte der Betriebswirt .
ImOktober 2010 hatten sich mehrere unzufriedene Franchise-Partner von dem amerikanischen Mutterkonzern Subway gelöst. Sie gründeten unter dem Namen "Mr. Sub" eine eigene Einkaufsgenossenschaft mit Sitz in Karlsruhe. Die frustrierten Restaurantbetreiber kritisierten die hohen Lizenz- und Marketinggebühren bei Subway. Franchise-Partner von Subway müssen acht Prozent ihres Umsatzes als Systemgebühr und 4,5 Prozent ihres Umsatzes als Werbegebühr abführen. Zudem würde der Konzern nicht die fürFranchisepartnerschaften üblichen Gegenleistungen erbringen. Für diese Praxis wurde der Konzern bereits vom Deutschen Franchise-Verband (DFV) gerügt.

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