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Karlsruhe: Jobcenter Karlsruhe trotzt Arbeitslosigkeit 2013: Zauberformel "Qualifizierung"

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Jobcenter Karlsruhe trotzt Arbeitslosigkeit 2013: Zauberformel "Qualifizierung"

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    Das Karlsruher Jobcenter hat 2013 exakt 14.583 arbeitslose Kunden neu registriert.
    Das Karlsruher Jobcenter hat 2013 exakt 14.583 arbeitslose Kunden neu registriert. Foto: Andreas Gebert

    "Mit dem Jobcenter bündeln wir unsere Kompetenzen - und es läuft immer besser", bestätigte Zenkner im Rathaus-West. Die vernetzten Strukturen greifen nach Ansicht des Agenturchefs bestens ineinander.

    Arbeitslosigkeit in Karlsruhe strukturelles Problem

    Die Arge aus Stadt und Arbeitsagentur kümmert sich um Vermittlung und Arbeitslosengeld II, bearbeitet aber auch Anträge auf Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU). Alles gehe "Hand in Hand", so Zenkner, Hartz IV-Empfänger könnten besser betreut und Kosten gespart werden. Und dies betraf im Dezember 2013 immerhin 13.722 Personen - 143 mehr als im Vorjahreszeitraum. Für Zenkner ein Erfolg.

    Denn obwohl Karlsruhe mitten in einer gesunden Region liege, der es wirtschaftlich richtig gut gehe, bremsten strukturelle Probleme den Abbau der Arbeitslosigkeit. "Hier entstehen zwar viele neue Arbeitsplätze - sie werden allerdings kaum mit Arbeitslosen besetzt." Stattdessen greife oft eine "stille Reserve", sprich: Viele Eltern, die bislang zu Hause waren und nicht bei der Agentur gemeldet sind, steigen wieder ins Berufsleben ein. Zudem bewerben sich Arbeitnehmer aus anderen Regionen oder Bundesländern.

    Die Zauberformel ist für Zenkner und Jobcenter-Geschäftsführer Hans-Peter Kölmel deshalb "Qualifizierung". Man habe daher eine Qualifizierungsoffensive für Arbeitslose gestartet. "Wir arbeiten hier mit allen Akteuren eng zusammen und wollen gemeinsam Chancen generieren", so Zenkner. Denn 60 Prozent aller Arbeitslosen sind nach Angaben von Kölmel ungelernt - oder wieder ungelernt. Letzteres bedeutet, dass sie oft bereits nach drei bis vier Jahren nicht mehr qualifiziert genug für ihren Beruf sind. Hierfür setzte das Jobcenter vergangenes Jahr 7,3 Millionen Euro ein und finanzierte Bildungsgutscheine, Qualifizierungsmaßnahmen oder Zuschüsse. Zusätzlich eine Million kommunale Mittel flossen in die Betreuung minderjähriger Kinder oder häusliche Pflege von Angehörigen, Schuldner- und Suchtberatung sowie Wohnungslosenhilfe.

    Karlsruhe hat beste Integrationsquote

    Dass die Dynamik an sich im Bereich des Jobcenters Karlsruhe gut funktioniert, belegen die Zahlen: Insgesamt wurden im Jahr 2013 zwar 14.583 neue Kunden registriert, aber 15.338 aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet. Gegenüber vergleichbaren Jobcentern in Baden-Württemberg sichert sich das Jobcenter der Stadt Karlsruhe den vordersten Platz bei der Integratiosnquote. Gleich danach rangiert Heilbronn vor Freiburg, Pforzheim Heidelberg, Baden-Baden und Stuttgart. So konnte das Jobcenter Karlsruhe 2013 rund 4.000 Personen auf dem Arbeitsmarkt integrieren.

    Zwei Drittel aller Kunden sind dabei Langzeitarbeitslose. Sie haben länger als zwölf Monate keine Arbeit gefunden. Sobald sie 21 Monate innerhalb von zwei Jahren Arbeitslosengeld bezogen haben, spricht man von Langzeitbeziehern. Unter den Kunden befinden sich übrigens entgegen vieler Vorurteile nur 256 Rumänen und Bulgaren, die Leistungen beziehen. In Karlsruhe sind insgesamt etwa 3.300 Personen dieser Nationalität gemeldet. Nur 8 Prozent beziehen Arbeitslosengeld II, von den Karlsruher Kunden mit deutschem Pass sind es 7 Prozent (18.798 Personen, wobei das Jobcenter von einer Bevölkerungszahl um 260.000 ausgeht). 

    Das Jobcenter hat derzeit 237 Mitarbeiter, die im Rathaus-West, in der Brauerstraße und in Durlach untergebracht sind.

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    Hinweis in eigener Sache: Stellen und Arbeitsgeber aus der Region gibt es in unserer Karrierelounge.

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