Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Weniger Hartz IV-Empfänger: Karlsruher Jobcenter mit "Erfolgsbilanz" 2012

Karlsruhe

Weniger Hartz IV-Empfänger: Karlsruher Jobcenter mit "Erfolgsbilanz" 2012

    • |
    • |
    Das Karlsruher Jobcenter
    Das Karlsruher Jobcenter Foto: Andreas Gebert

    "Wir sind auf einem guten Weg", bilanzierte Bürgermeister Lenz die "nicht selbstverständliche" Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Agentur für Arbeit beziehungsweise dem Jobcenter Karlsruhe. Dabei erreichte die Zahl der Haushalte, die Hartz IV beziehen, mit 10.799 seit der Einführung 2005 einen Tiefstand.

    Arbeitslosenquote in Karlsruhe liegt bei 5,4 Prozent

    Für diese 10.799 Haushalte zahlte das Jobcenter im Jahr 2012 insgesamt 92,3 Millionen Euro für Unterkunft und Heizung sowie für den Lebensunterhalt der Bezieher zwischen 15 und 65 Jahren, erklärte Hans-Peter Kölmel, Geschäftsführer des Jobcenters, bei dem Pressegespräch im Karlsruher Rathaus.

    Auch die Zahl der arbeitslosen Hartz IV-Empfänger nahm 2012 ab - um 434 auf nunmehr 5.708 Personen, was einer Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent entspricht. Insgesamt leben 8.167 Arbeitslose in der Fächerstadt, geht aus den Statistiken der Agentur für Arbeit hervor. 2.459 Menschen befinden sich demnach in Arbeitsförderungsmaßnahmen (SGB III). Die Arbeitslosenquote liegt damit in Karlsruhe bei 5,4 Prozent. Besonders erfreulich für Kölmel und Lenz seien dabei die niedrigen Arbeitslosenzahlen bei Personen unter 25 Jahren.

    Karlsruhe im Vergleich zu anderen Jobcentern oben dabei

    Durch eine enge Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt liegt diese bei zwei Prozent oder 326 Männern und Frauen, die keinen Job oder keine Ausbildung haben. "2005 lagen wir bei 800 Personen unter 25", fasste Kölmel zusammen. Die hohe Dynamik des Jobcenters unterstreiche die Zahl der Menschen, die aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet werden konnten, so der Geschäftsführer weiter. 17.284 waren das im Jahr 2012, während 16.340 neue arbeitslose Kunden registriert wurden.

    Mit 4.141 Personen, die 2012 eine versicherungspflichtige Arbeit oder Ausbildung angenommen haben, und 544 alleinerziehenden vermittelten Menschen belege das Jobcenter Karlsruhe einen der oberen Plätze im Bundesvergleich, so Kölmel weiter. "Mit einer Integrationsquote von 31 Prozent sind wir im Vergleich zu anderen Jobcentern weit vorne mit dabei", ergänzte er. Doch auf dieser "Erfolgsbilanz" wollen sich die Agentur für Arbeit und das Jobcenter nicht ausruhen.

    "Denn nicht alle Zahlen sind rosig", stellte Lenz weiter fest: Denn die Zahl der "Aufstocker" - auf Hartz IV angewiesen trotz einer Arbeitsstelle - hat im vergangenen Jahr zugenommen. "Das Wasser im Wein ist, dass es Armut trotz Arbeit gibt." Der Bürgermeiste plädierte daher für einen Mindestlohn, der zudem den kommunalen Haushalt entlasten würde. Rund 1.100 "Aufstocker" leben derzeit in Karlsruhe, die Vollzeit arbeiteten und nebenher Leistungen beziehen müssten, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Insgesamt stocken rund 4.000 Menschen in der Fächerstadt auf.

    Qualifizierungsoffensive für Menschen zwischen 25 und 35 Jahre

    Auch für ältere Menschen müsse auf dem Arbeitsmarkt mehr getan werden, zeigten sich die Experten einig. "Wir müssen das Potential der Menschen anders einbringen als in der Vergangenheit", sagte Ingo Zenkner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Karlsruher Arbeitsagentur. "Dafür gibt es einen Fächer voll Lösungen." Zenkner stelle aber fest, dass die Altersgrenze langsam verwische und der Arbeitsmarkt schon aufnahmefähiger geworden sei. Beim "Megatrend Demografie" sieht der Agenturchef für die Zukunft indes einige Probleme auf den Markt zukommen.

    Zenkner sieht beim Arbeitsmarkt ein strukturelles Problem: "Wir wollen deshalb in der ganzen Region in Bildung investieren und eine Qualifizierungsoffensive starten." Dabei sollen die Anstrengungen bei den Personen zwischen 25 und 35 Jahren verstärkt werden, um sie in Zusammenarbeit mit Betrieben abschlussorientiert zu qualifizieren. Zudem sollen Alleinerziehende mit Kleinkindern noch früher unterstützt werden, auch wenn diese bis zum Ende des dritten Lebensjahres ihres Kindes rechtlich keine Stellung annehmen müssen. Auch für Jugendliche sollen weitere Spezialisierungen geschaffen werden.

    Mehr zum Thema:

    Weniger Arbeitslose: Jobcenter Karlsruhe zieht positive Jahresbilanz 2011

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden