Klaus-Peter Bruns zeigte sich am Freitag in Durlach durchaus zufrieden mit dem Geschäftsergebnis der Fiducia IT, auch wenn die geplante Fusion zwischen dem Karlsruher Unternehmen und dem Dienstleister GAD platzte. Das Unternehmen steigerte seinen Gewinn um 4,36 Prozent auf nunmehr 676,9 Millionen Euro (2012: 648,6 Millionen Euro).
Fiducia sieht sich wirtschaftlich gut augestellt
Der Umsatz der Fiducia Gruppe, also der Fiducia IT AG und ihrer Töchterfirmen, stieg um 2,68 Prozent auf 727,9 Millionen Euro. Insgesamt verzeichnete die Fiducia IT einen Bilanzgewinn von rund 7,2 Millionen Euro für das Jahr 2012. Mit einer Dividende pro Aktie von 3,80 Euro, gab das Unternehmen über 5,1 Millionen Euro an die Aktionäre weiter.
"Ich sehe die wirtschaftliche Entwicklung der Fiducia sehr solide", so Bruns, der auch für die Mehrjahresvorausschau positiver Dinge ist. "In der wirtschaftlichen Ausrichtung des Unternehmens sind wir sehr gut aufgestellt", ergänzte der Vorsitzende des Vorstands. Nach der gescheiterten Fusion sei es sein erklärtes Ziel gewesen, die Fiducia und ihre Kunden stärker zu machen. Und das sei gelungen, zeigte sich Bruns überzeugt - trotz eines schwierigen Marktes.
Um den Unternehmensprioritäten gerecht zu werden, hat die Fiducia zudem ihre Prozesse verschlankt. Die Zahl der Mitarbeiter in der Fiducia Gruppe habe sich deshalb im Laufe des Jahres um 2,71 Prozent auf 3.015 verringert, so Bruns. Alle ausgeschiedenen Mitarbeiter seien in vergleichbaren Anstellungen untergebracht worden, versicherte das Unternehmen. Kundenzuchwachs generierte Fiducia hingegen in Österreich: Wie Bruns mitteilte, wurden vor wenigen Tagen die Verträge zwischen der Raiffeisen Landesbank Steiermark und dem Karlsruher Unternehmen unterschrieben. In Österreich sieht die Fiducia passende Kundengruppen, die sie erschließen möchte: "Das war nun ein kleiner Schritt, aber auch ein ganz wichtiger Schritt", freute sich Bruns über den Vertragsabschluss.
Bankmitarbeiter sollen mobiler werden
Um auch die mobile Zukunft der Kunden zu gewährleisten, sollen die Mitarbeiter der Banken in Zukunft mobiler sein und ihre Kunden mit Hilfe von Notebooks, Tablet-PCs oder Smartphones beraten. Derzeit erproben deshalb rund 20 Volksbanken und Raiffeisenbanken im Fiducia-Gebiet die "mobile Beratung" mit der eigens entwickelten App "agree touch". Zudem feilt das Karlsruher Unternehmen gerade an einer Möglichkeit, wie Kunden ohne ihre Bankkarte am Automat Geld abheben können. Mittels des Smartphones und eines sicheren Verfahrens soll die Auszahlung dann möglich sein.
Als IT-Dienstleister für insgesamt 748 Banken, darunter 678 Volks- und Raiffeisenbanken, verwaltet Fiducia 17,6 Millionen Kontokorrentkonten, 9,2 Online-Konten und begleitet 3,9 Buchungsposten im Jahr. Insgesamt werden von Karlsruhe aus 98.207 Arbeitsplätze und 6.532 Server betreut. In zwei modernen Hochleistungsrechenzentren sichert die Fudicia die sensiblen Daten der Bankkunden. Seit der Mitgliederhauptversammlung am Donnerstag, 13. Juni, hat das Unternehmen zudem einen neuen Aufsichtsrat-Vorsitzenden: Peter Völker von der Frankfurter Volksbank folgte auf Gregor Scheller, der nicht mehr für das Mandat antrat.
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