Zwischen Januar und Mai 2012 hatte Rhein Petroleum auf einer Fläche von rund 280 Quadratkilometern mit seismischen Messungen den Untergrund nördlich von Karlsruhe untersucht, darunter auch auf der Gemarkung von Bruchsal. Mit den auf diese Weise gesammelten Daten wurden dreidimensionale Karten des Untergrunds erstellt, die von Experten in den vergangenen Monaten ausgewertet und interpretiert wurden.
Hinweise auf Erdöl im Untergrund
Im Bereich von Büchenau wurde insbesondere das ehemalige Ölfeld Spöck-Büchenau in dieser ersten Phase der Auswertung einer genauen Analyse unterzogen - ebenso wie der Raum Karlsruhe. Das Ergebnis: Es sind klare Hinweise zu erkennen, dass sich Erdöl im Untergrund befinden könnte. Der Nachweis kann aber schlussendlich nur durch eine Probebohrung erbracht werden. Sollte diese erfolgreich sein, schließt sich die Prüfung der Ergiebigkeit an: Über einen bestimmten Zeitraum, der sich über mehrere Monate erstrecken kann, werden die Förderraten gemessen, um daraus abzuleiten, ob sich eine wirtschaftliche Förderung lohnen könnte, heißt es weiter.
In den kommenden Wochen und Monaten wird Rhein Petroleum in enger Abstimmung mit der Gemeinde und allen beteiligten Behörden abklären, von wo aus eine Probebohrung "abgeteuft" werden könnte. Erste Überlegungen betreffen Gebiete um und entlang der A5. Benötigt wird etwa die Fläche eines halben Sportplatzes. Die Bohranlage selbst wäre nur während der wenigen Wochen, in denen die Bohrung abgeteuft wird, im Einsatz. Mögliche Bohrarbeiten selbst wären aber frühestens Mitte nächsten Jahres zu erwarten.
"Der Bohrplatz ist komplett abgedichtet, sodass nichts in den Boden und das Grundwasser gelangen kann", erklärt Michael Suana, Geschäftsführer der Rhein Petroleum GmbH. Rhein Petroleum beschäftigt sich ausschließlich mit konventioneller Erdölförderung. Bei konventioneller Förderung handelt es sich um die Förderung von Erdöl, das sich in porösen und durchlässigen Gesteinen angesammelt hat. Es wird der natürliche Aufwärtsdrang des Öls genutzt und mit einer Elektropumpe unterstützt. Wenn es zu einer Probebohrung in Büchenau kommen sollte, wird Rhein Petroleum eine Informationsveranstaltung für die interessierte Bevölkerung organisieren, um den Ablauf der Arbeiten sowie der Bohrung zu erläutern, kündigt die Stadt Bruchsal abschließend an.
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