In Karlsruhe finden im Jahr 2023 an die 600 Baumaßnahmen statt. Rekord für die Fächerstadt! Zwei dieser Baustellen sind aktuell am Albtalbahnhof und zwischen Honsellstraße und Starckstraße angesiedelt. Viele Bahnen fahren Umleitung oder werden durch einen Schienenersatzverkehr (SEV) ersetzt.
Das betrifft auch die Strecke zwischen dem Entenfang und der Rheinbergstraße. Sie wird momentan durch die Buslinie 15 bedient. Doch genau diese Busse seien alles andere als sicher, kritisiert ein ka-Leser namens Sven, der sich über das ka-Reporter-Formular bei der Redaktion meldet.
2021 machte RheinBadenBus Ärger
"Ich empfehle, die Fahrzeuge nicht von außen genauer anzusehen, falls man noch mit den Fahrzeugen fahren will. Die Busse haben außen an den tragenden Teilen deutliche Roststellen. Das Reifenprofil liegt zwischen gering und nicht vorhanden. Zum Aussteigen muss man zum Fahrer gehen, weil die Haltewunschtaste nicht funktioniert. Zwei der drei Türen haben nicht funktioniert. Sitze sind im katastrophalen Zustand und die Busse sind sehr dreckig", schreibt Sven.

Wer nun ein kleines Déjà-vu Erlebnis hat, der täuscht sich nicht. Tatsächlich gab es vor wenigen Jahren erst Ärger mit einem SEV-Unternehmen, welches damals von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) beauftragt wurde.
Die Fahrzeuge dieses Unternehmens namens RheinBadenBus wiesen erhebliche Mängel auf und wurden von der Polizei aus dem Verkehr gezogen. Leser berichteten von "abenteuerlichen Fahrten", wobei sgar die Dachverdeckung herunterkrachte und einen Fahrgast verletzte. Auch Sven verweist in seiner E-Mail auf diesen Vorfall. Das jetzige Busunternehmen sei ein Tochterunternehmen von RheinBadenBus, behauptet der ka-Reporter.

Auf Nachfrage bei der VBK zeichnet sich jedoch ein ganz anderes Bild ab. Die SEV-Busse, darunter die Linie 15, stammen von einen Unternehmen namens Fritsch - übrigens keine Tochtergesellschaft von RheinBadenBus. "Die beiden haben miteinander nichts zu tun", betont ein Pressesprecher gegenüber ka-news.de.
VBK ist zufrieden mit Busunternehmen
Sicherheitsrelevante Mängel an den Ersatzverkehr-Bussen seien der VBK nicht bekannt. "Alle Busse, die für den Ersatzverkehr zum Einsatz kommen, müssen TÜV und die erforderlichen Zwischenuntersuchungen haben. Dies ist selbstverständlich eine klare Vorgabe, um zu jeder Zeit einen sicheren SEV-Betrieb im Auftrag der VBK gewährleisten zu können".
Als ka-news.de sich selbst ein Bild von der Linie macht, können ebenfalls keine relevanten Mängel festgestellt werden. Außer ein bisschen Müll auf dem Boden und einer leicht verschmutzten Außenfassade. Die Fahrt in Richtung Rheinbergstraße verläuft ebenfalls ruhig.

"Das ist natürlich auch immer ein subjektives Empfinden, aber wir sind bislang mit den Diensten von Fritsch zufrieden", so die VBK. Das Busunternehmen Fritsch bestätigt diese Ansicht.
"Unsere Fahrzeuge wurden vor Beginn des SEV von der VBK überprüft und abgenommen. Wir fahren diesen SEV seit drei Wochen und es gibt bisher nur zwei Beschwerden, welche wir beantwortet haben", so das Unternehmen. Ob eine davon vom ka-Reporter Sven stammt, ist unklar.