Karlsruhe und Umgebung will klimaneutral werden. Dazu gehört auch die Produktion möglichst grüner Energie. In Rheinstetten soll deshalb eine Windkraftanlage entstehen, ein Investor wurde bereits gefunden. Ort des neuen "Windparks" ist der Epplesee in Rheinstetten. Genauer gesagt am Gewann "Stiftäcker".

Obwohl die Windanlage bei einer zuvor durchgeführten Bürgerbefragung breite Zustimmung erhielt, sind manche Bürger dennoch skeptisch. Vor allem, wenn aus der Gegend der "Stiftäcker" plötzlich seltsame Geräusche ertönen. So meldete sich am Sonntag, 7. Mai, ein Leser namens Roland Rumpel per E-Mail bei der ka-news.de-Redaktion - mit einer Tonaufnahme im Anhang.
Sollen die Töne etwaTiere vertreiben?
Der leidenschaftliche "Epple-Gänger" aus Karlsruhe besuchte am Wochenende sowohl freitags (5. Mai) als auch samstags (6. Mai) den See. Doch der Besuch wurde an beiden Tagen durch eine nervige Geräuschkulisse gestört, wie er berichtet.

"Hier am See werden jede Dreiviertelstunde seltsame Schreigeräusche abgespielt", schreibt Rumpel in seiner E-Mail. Nach Rücksprache mit einigen anderen Gästen vermutet er: Sie dienen, um die Tiere aus dem Gebiet zu vertreiben.
"Ich denke, die wollen das Grundstück bereinigen, damit Naturschützer keine Tiere vorfinden, wenn die Gegend weiter für die Windräder untersucht wird. Aktuell ist auch Brutzeit bei den Vögeln. Das kann doch nicht erlaubt sein?", so Rumpel. Ein weiterer Punkt: Falls die störenden Geräusche auch in Zukunft bestehen bleiben, könnten einige Badegäste auch den Baggersee wechseln, so seine Vermutung.
"Keiner kann sich die Geräusche erklären"
Diesen Verdacht kann die Stadt Rheinstetten auf Nachfrage dementieren. "Vergrämungsmaßnahmen wegen der Windräder sind es definitiv nicht. Das würde uns nicht einfallen – diese wären auch gar nicht erlaubt", heißt es in einer E-Mail an die Redaktion. Eine Erklärung für die seltsame Geräuschkulisse habe die Stadt ebenso wenig.

Das angrenzende Kieswerk zeigt sich ebenfalls ratlos. Auch beim dort ansässigen Restaurant "Seegugger", der Ort, an dem Roland Rumpel die Geräusche vernahm, ist man über das Tonband irritiert. "Ich habe das Geräusch noch nie gehört. Das könnte ein Baby Orca sein hat ein Kollege noch gescherzt", schmunzelt Inhaber Axel Neureuther im Gespräch mit der Redaktion. Bei der Befragung einiger Badegäste vor Ort kommt ka-news.de ebenfalls nicht weiter.
"Vielleicht sind das Wildgänse oder Geräusche, die bei starkem Wind entstehen", vermutet ein Besucher namens Tim. Auch während unseres einstündigen Besuchs am See ertönt das mysteriöse Geräusch nicht.
Fazit: Geräusch noch ungeklärt
Meinung der Redaktion: Für ein Tier klingt das Geräusch doch zu mechanisch und rhythmisch.
Anfragen an das Naturfreundehaus und zu diversen Ansprechpartnern, die sich mit Tiergeräuschen auskennen, blieben bis zur Veröffentlichung des Artikels unbeantwortet. Mit anderen Worten: Was in der Aufnahme tatsächlich zu hören ist, bleibt (vorerst) noch ungeklärt.
Ihr habt eine Idee, was es sein könnte? Dann schreibt uns gerne eine E-Mail an redaktion@ka-news.de.
Hier geht's zur Tonaufnahme:
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