Das Veterinäramt vom Landratsamt Karlsruhe warnt vor einem steigenden Vogelgippe-Risiko. Der Gefahr, die durch das Virus ausgehe, sei sich der Karlsruher Zoo nur zu sehr bewusst, erklärt Marco Roller, Tierarzt im Stadtgarten Karlsruhe.
"Gute Abstimmung ist wichtig"
"Das Thema spielt derzeit eine große Rolle und ist eine ständige Sorge. Nach dem Ausbruch im Vorjahr sind wir besonders alarmiert", so Roller. Umso wichtiger sei deshalb die gute Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt und anderen Zoos in Deutschland.

"In Halle und Schwerin haben die Zoos derzeit einige Probleme mit dem Virus. Das ist für uns ein Warnsignal", erklärt der Tierarzt. Vor knapp einer Woche trat im Bergzoo in Halle bereits ein Fall von Vogelgrippe auf. Überhaupt sei die Bedrohung durch das Virus in den letzten Jahren gestiegen.
Vogelgrippe ganzes Jahr über präsent
Die ständige Gefahr hinge wie ein "großes Damoklesschwert" über dem Zoo und allen Geflügelhaltern. "Normalerweise hat sich die Vogelgrippe immer über den Sommer zurückgezogen - und trat saisonal auf. Nun ist sie quasi über das ganze Jahr präsent", so Roller. Es handle sich nun um eine Pandemie.

Damit das Risiko für eine Infektion möglichst gering gehalten wird, hat der zoologische Stadtgarten Karlsruhe bereits einige Maßnahmen in Angriff genommen. "Vor den Volieren, also den Bereichen für die Vögel, liegen Desinfektionsmatten für die Pfleger", sagt der Tierarzt.
Besucher können helfen
Weiter werde besonders darauf geachtet, keine Wildvögel - über die das Virus herangetragen wird - zu füttern und die Zoovögel isoliert zu halten. "Unsere Pelikane bleiben derzeit in ihren Gehegen", erklärt Roller.

Auch Zoobesucher hält der Tierarzt dazu an, in ihrer Freizeit ein offenes Auge für tote Wildvögel zu haben und diese sofort zu melden. "So, werden wir und das Veterinäramt vorgewarnt und können die Verbreitung der Vogelgrippe besser nachvollziehen - und uns schützen", meint Roller.