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Karlsruhe: Warnung vor Vogelgrippe: Muss sich der Zoo erneut wappnen?

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Warnung vor Vogelgrippe: Muss sich der Zoo erneut wappnen?

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    2021: Revierleiter Michael Heneka säubert das Gehege der Hyazinth-Aras.
    2021: Revierleiter Michael Heneka säubert das Gehege der Hyazinth-Aras. Foto: Timo Deible/Zoo Karlsruhe/dpa

    Das Veterinäramt vom Landratsamt Karlsruhe warnt vor einem steigenden Vogelgippe-Risiko. Der Gefahr, die durch das Virus ausgehe, sei sich der Karlsruher Zoo nur zu sehr bewusst, erklärt Marco Roller, Tierarzt im Stadtgarten Karlsruhe.

    "Gute Abstimmung ist wichtig"

    "Das Thema spielt derzeit eine große Rolle und ist eine ständige Sorge. Nach dem Ausbruch im Vorjahr sind wir besonders alarmiert", so Roller. Umso wichtiger sei deshalb die gute Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt und anderen Zoos in Deutschland. 

    2022 brach im Karlsruher Zoo die Vogelgrippe aus.
    2022 brach im Karlsruher Zoo die Vogelgrippe aus. Foto: Timo Deible/Zoo Karlsruhe

    "In Halle und Schwerin haben die Zoos derzeit einige Probleme mit dem Virus. Das ist für uns ein Warnsignal", erklärt der Tierarzt. Vor knapp einer Woche trat im Bergzoo in Halle bereits ein Fall von Vogelgrippe auf. Überhaupt sei die Bedrohung durch das Virus in den letzten Jahren gestiegen. 

    Vogelgrippe ganzes Jahr über präsent

    Die ständige Gefahr hinge wie ein "großes Damoklesschwert" über dem Zoo und allen Geflügelhaltern. "Normalerweise hat sich die Vogelgrippe immer über den Sommer zurückgezogen - und trat saisonal auf. Nun ist sie quasi über das ganze Jahr präsent", so Roller. Es handle sich nun um eine Pandemie.

    Ein Schild mit der Aufschrift »Diese Durchgangsvoliere ist vorübergehend geschlossen« hängt im Zoo.
    Ein Schild mit der Aufschrift »Diese Durchgangsvoliere ist vorübergehend geschlossen« hängt im Zoo. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

    Damit das Risiko für eine Infektion möglichst gering gehalten wird, hat der zoologische Stadtgarten Karlsruhe bereits einige Maßnahmen in Angriff genommen. "Vor den Volieren, also den Bereichen für die Vögel, liegen Desinfektionsmatten für die Pfleger", sagt der Tierarzt.

    Besucher können helfen

    Weiter werde besonders darauf geachtet, keine Wildvögel - über die das Virus herangetragen wird - zu füttern und die Zoovögel isoliert zu halten. "Unsere Pelikane bleiben derzeit in ihren Gehegen", erklärt Roller.

    Bei den Pelikanen waren alle 20 Tiere mit der Vogelgrippe infiziert. Zwar sind 14 Tiere gestorben, bei den sechs verbliebenen Tieren zeigen sich jedoch keine Symptome. Sie müssen durch die Ausnahmegenehmigung nicht getötet werden.
    Bei den Pelikanen waren alle 20 Tiere mit der Vogelgrippe infiziert. Zwar sind 14 Tiere gestorben, bei den sechs verbliebenen Tieren zeigen sich jedoch keine Symptome. Sie müssen durch die Ausnahmegenehmigung nicht getötet werden. Foto: Timo Deible/Zoo Karlsruhe

    Auch Zoobesucher hält der Tierarzt dazu an, in ihrer Freizeit ein offenes Auge für tote Wildvögel zu haben und diese sofort zu melden. "So, werden wir und das Veterinäramt vorgewarnt und können die Verbreitung der Vogelgrippe besser nachvollziehen - und uns schützen", meint Roller.

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