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Karlsruhe: Von echt zu unecht: Will die Stadt Karlsruhe eine "Beinah-Fahrradstraße" an der Alb?

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Von echt zu unecht: Will die Stadt Karlsruhe eine "Beinah-Fahrradstraße" an der Alb?

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    Die Ergebnisse des Verkehrsversuchs "Rechts der Alb" sind ausgewertet. Es wurde viel gelernt, doch wie soll es nun weitergehen?
    Die Ergebnisse des Verkehrsversuchs "Rechts der Alb" sind ausgewertet. Es wurde viel gelernt, doch wie soll es nun weitergehen? Foto: Jeremy Gob

    Im Allgemeinen zieht die Stadt ein positives Fazit zu dem vergangenen Experiment. Knapp 200 Rückmeldungen über das Bürgerportal spiegeln diese Meinung wider. "Unter den Teilnehmenden benoteten 46 Prozent den Verkehrsversuch mit der Note 1 (sehr gut) während 32 Prozent die Note 6 (ungenügend) vergaben", erklärt die Stadt Karlsruhe in ihrer Beschlussvorlage für den Planungssauschuss.

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    Die Fahrradstraße "Rechts der Alb" ist während eines Verkehrsversuchs in eine "echte" Fahrradstraße verwandelt worden. Das bedeutete: Vom 18. Juli bis 30. November 2022 war auf der Strecke kein Autoverkehr zugelassen. Nun ist alles wieder beim Alten und es soll über die Fortführung des Experiments entschieden werden. 

    "Kein klares Ergebnis"

    Positiv bewertet wurde vor allem die verbesserte Sicherheit für den betreffenden Abschnitt. "Dies bezog sich sowohl auf den angrenzenden Spielplatz als auch auf den Abschnitt allgemein. Durch den Wegfall der Parkplätze habe man eine bessere Sicht auf Kinder, die Sperrung für Kraftfahrzeugverkehr führe zu einem verringerten Geräuschniveau, was insgesamt für mehr Aufenthaltsqualität in dem Abschnitt sorgt", heißt es im Fazit.

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    Foto: Jeremy Gob

    Es werden auch Nachteile während des Experiments deutlich: "Für den Radverkehr auf der Fahrradstraße ist ein besseres und sichereres Befahren möglich. Durch die Sperrung der Fahrradstraße für den Autoverkehr kam es aber auch zu Mehrbelastung anderer, zum Teil sehr schmaler Straßen", erklärt die Stadt Karlsruhe. Außerdem mussten Autofahrer unter Umständen längere Umwege von bis zu einem Kilometer in Kauf nehmen.

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    Foto: Jeremy Gob

    Aufgrund der verschiedenen Vor- und Nachteile könne aus dem Verkehrsversuch kein klares Ergebnis gewonnen werden, so die Stadt. Aus den abzuwägenden Punkten haben sich verschiedene Varianten ergeben, welche dem Planungsausschuss nun vorgelegt werden. Seitens der Stadtverwaltung wird zu Variante 2, einer "unechten" Fahrradstraße ohne Parkplätze tendiert.

    Variante 2: "Unechte Fahrradstraße"

    Die bevorzugte Maßnahme sieht vor, dass die bestehende "unechte" Fahrradstraße aufgewertet wird, wie die Stadt in der Beschlussvorlage erklärt. Welche Maßnahmen dafür konkret anfallen, wird nicht gekannt. Noch seien keine detaillierten Planungen ausgearbeitet worden, so die Stadt. Derzeit sei ein Verzicht auf Parkplätze denkbar. 

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    Foto: Jeremy Gob

    Durch die Variante der "unechten Fahrradstraße" wären weiterhin alle Ziele für sämtliche Verkehrsteilnehmer direkt erreichbar. Ein Nachteil entstehe jedoch: "Die Schleichverkehre über die Straße Rechts der Alb könnten aber, wenn nur in geringem Maße, reduziert werden", meint die Stadt.

    Was sind die anderen Varianten?

    Die anderen Varianten hätten laut Stadt weit negativere Konsequenzen - so auch Version 1. Neben den Umwegen für Autofahrer und die Mehrbelastung anderer Straßen würde eine "echte" Fahrradstraße auch negative Folgen für die Anwohner haben, erklärt die Stadtverwaltung.

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    Foto: Jeremy Gob

    Eine Variante als "verkehrsberuhigter Bereich" sei derzeit rechtlich unmöglich. "Des Weiteren wäre das bestehende Radverkehrsaufkommen schlecht mit einem verkehrsberuhigten Bereich kombinierbar", so die Stadt.

    Was kostet der Umbau?

    Da bisher noch nicht im Detail geplant wurde, seien die Kosten grob geschätzt. Die derzeitige Kostenspanne: 400.000 Euro - 600.000 Euro, für alle Varianten werde mit vergleichbaren Kosten gerechnet, so die Stadt. "Aufgrund der ausstehenden Planungen ist die Maßnahme noch nicht im Haushalt des Tiefbauamtes vorgesehen."

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    Wann geht es los?

    Sobald die Entscheidung für eine der Varianten gefallen ist, wird die Maßnahme mit den Planungen zum Stadtkloster und der Gestaltung des Bereichs zur Straße Rechts der Alb abgestimmt.

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    Foto: Stadt Karlsruhe Stadtplanungsamt Verkehr

    Die Umsetzung werde frühestens im Jahr 2025 erwartet, erklärt die Stadt: "Ein Umbau des Straßenraumes kann aufgrund des zu erwartenden Baustellenverkehrs erst nach Fertigstellung des Stadtkloster-Umbaus stattfinden."

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