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Karlsruhe: Vier Zimmer, Küche, Stau: Karlsruher Anwohner genervt vom Kombi-Verkehrskollaps

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Vier Zimmer, Küche, Stau: Karlsruher Anwohner genervt vom Kombi-Verkehrskollaps

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    Ein Bild der Webcam am Mühlburger Tor deutet auf den drohenden Stau auf der angrenzenden Reinhold-Frank-Straße hin
    Ein Bild der Webcam am Mühlburger Tor deutet auf den drohenden Stau auf der angrenzenden Reinhold-Frank-Straße hin Foto: (Screenshot Webcam)

    Der Karlsruher Markplatz lässt sich derweil nur noch als solcher erahnen: Während die Pyramide "kombilösungs-fest" gemacht wurde, musste der Ludwigsbrunnen gänzlich dem Kasig-Projekt weichen. Auch in der Reinhold-Frank-Straße tragen die U-Bahn-Arbeiten Früchte: "Die Verkehrssituation vor meiner Tür ist katastrophal - ein einziger Stau-Kollaps", beklagt sich Joachim Unser-Nad, "Nachbar" der Baustelle, in einem Brief an Oberbürgermeister Frank Mentrup.

    Hupkonzert, Luftverschmutzung, Gefahr für Kinder: Anwohner beschweren sich

    Die Kreuzung am Mühlburger Tor gilt als Verkehrsknotenpunkt: Gerade morgens und abends ist sie dem fächerstädtischen Berufsverkehr ausgesetzt - "flutschen" tut es hier zwar schon lange nicht mehr, doch mit dem Tunnelbau und den damit verbundenen Sperrungen endet die morgendliche Fahrt zur Arbeit im Stau samt Hupverkehr. Seit Anfang Oktober arbeiten die Gelb-Helme hier am Bau der Rampe des Stadttunnels - in einer Pressemitteilung warnte die Kasig vorab vor Sperrungen und Beeinträchtigungen auf den Autoverkehr. Sehr zum Leidwesen der Anwohner, das weiß Unser-Nad: "Seitdem die Reinhold-Frank-Straße ab Höhe des Mühlburger Tors nur noch einspurig befahrbar ist, herrscht hier täglich Dauerstau - Lüften dank der Abgase und des Lärms = Fehlanzeige." Das Chaos nehme laut Unser-Nad auch vor der Haustür kein Ende: So müsse man sich als Passant trotz Fußgängerampeln an der Sophienstraße sowie an der Kaiserallee ständig durch die stau-bedingt stehenden Autos schlängeln - "gerade Kinder werden auf ihrem Weg zur Schule dadurch sehr unsicher." Das Tiefbauamt hingegen schätzt die Stellen auf Nachfrage von ka-news als ungefährlich ein.

    Auch von ausreichend Hinweistafeln fehle es laut Unser-Nad jede Spur, das ist auch der Karlsruher FDP-Fraktion aufgefallen: "Die nett gemeinte Hinweistafel in der Moltkestraße, dass die Durchfahrt zur Reinhold-Frank-Straße erschwert sei, ist rührend", moniert Stadtrat Thomas Hock in einem Brief an Mentrup. Die Kaiserallee sei beiderseits durch Rückstaus bis zur Schillerstraße verstopft, woraufhin die Autofahrer auf die Blücher- und Yorckstraße auswichen, die das Schild in der Moltkestraße gesehen hätten. Der Teufelskreise schließe sich mit den teilweisen Sperrungen auf Kaiserallee und Kriegsstraße.

    FDP-Fraktion: "So kann es nicht weitergehen"

    "Wir Anwohner hoffen sehr, dass sich die Stadtverwaltung bald etwas einfallen lässt, um den Autoverkehr in der westlichen Innenstadt einzudämmen", so Unser-Nad, womit er eigenen Angaben nach für sämtliche Anlieger spricht. Auch die FDP will auf die Barrikaden gehen: "So kann es nicht weitergehen." Die Stadträte finden eine ausgeklügelte Koordination unverzichtbar - sie müsse schnellstmöglich "nachgeliefert" werden.

    Unser-Nad und seine Nachbarn werden wohl noch bis nächstes Jahr mit den Nebenwirkungen der Kombilösung zu kämpfen haben: Laut einem Sprecher des Karlsruher Tiefbauamtes könne man vor März 2014 nicht mit einer Fertigstellung der Arbeiten am Mühlburger Tor rechnen. Da bleibt zu hoffen, dass der Weihnachtsmann klassisch mit dem Fliege-Schlitten auf dem Schornstein landet und sich nicht vornimmt, mit dem Auto anzureisen.

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    Am Mühlburger Tor geht's weiter: Bauarbeiten ab Anfang Oktober

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