"Mir und wahrscheinlich auch vielen Betroffenen, fällt es auf, dass nach der Gleiserneuerung in der Karlstraße auch zusätzlich an der Ampelregelung Karl-/Ebertstraße 'gedreht' wurde", lautet der Vorwurf eines ka-news-Lesers. "Nicht nur tagsüber, ganz besonders aber im Feierabendverkehr staut sich der Verkehr auf der Karlstraße Richtung Ebertstraße bis über den Kolpingplatz hinaus. Autos und Busse sowie die dort fahrenden Bahnen stauen sich. Die geplagten Anwohner müssen nicht nur den Lärm, sondern auch die unnötigen Abgase ertragen."
Grünphase massiv verkürzt?
Den Grund für die aktuelle Stau-Situation will der Anwohner in einer neuen Ampelschaltung identifiziert haben: "Die Grünphase wurde massiv verkürzt." Eine falsche Vermutung. An der Ampelanlage an der Kreuzung Karlstraße/Ebertstraße wurde laut Tiefbauamt nichts verändert. Die Ursache für das erhöhte Verkehrsaufkommen ist eine andere: Die inzwischen abgeschlossene Baustelle in der Mathystraße.
"Wir hatten in den letzten Wochen mehr Verkehr in der Karlstraße, da in der Mathystraße eine Gleisbaustelle war, die ein Abfließen des Verkehrs in Richtung Beiertheimer Allee und weiter in Richtung Albtalbahnhof nicht zuließ", so Jan Saal vom Tiefbauamt Karlsruhe, "bei dem stark belasteten Knotenpunkt wirkt sich ein solcher Umleitungsverkehr recht schnell aus und wird spürbar."
Vom 9. bis zum 23. November erneuerten die Karlsruher Verkehrsbetriebe ihre Gleise zwischen den Haltestellen Philipp-Reis-Straße und Mathystraße. Nicht nur die Bahnfahrer mussten sich auf Umleitungen einstellen: Für den aus Osten kommenden Autoverkehr war die Durchfahrt durch die Mathystraße durch eine Einbahnstraßenregelung ermöglicht. Der aus Westen kommende Verkehr konnte die Mathystraße bis zur Kreuzung Mathystraße/Renckstraße befahren.
Wann werden Ampelschaltungen geändert?
Seit Aufhebung der Baustelle habe sich die Situation aber nach Beobachtungen des Tiefbauamts wieder entspannt. "Auch unsere Protokollierungen am Verkehrsrechner zeigen, dass der Verkehrsfluss seit dieser Woche wieder im Normalzustand ist", so Saal gegenüber ka-news. Wäre eine Verbesserung der Ampelschaltung während der Baumaßnahmen eine wirksame Maßnahme gegen die Staubildung gewesen?
Nein, denn: "An dem verhältnismäßig großen Knotenpunkt sind Anpassungen für Umleitungsverkehre nur bedingt hilfreich, da Verbesserungen für eine Zufahrt immer nur zu Lasten einer anderen Zufahrt möglich sind. Ein Rückstau in Richtung Albtalbahnhof wäre beispielsweise nur eine schlechte Alternative", sagt Saal.
Generell werden die Ampelanlagen bei Bedarf und nicht nach einem festen Turnus geändert: Beispielsweise wenn sich die Anforderungen ändern - das kann eine sehbehindertengerechte Signalisierung, eine veraltete Anlage, Radverkehr oder ein sich heraus kristallisierender Unfallschwerpunkt sein.
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