Auf Facebook gibt der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe ein Update zum Eisbärnachwuchs. "Ein Jungtier ist über ein Mikrofon zu hören, aber nicht auf der Kamera zu sehen, da es vom Muttertier in der Halbhöhle gut versteckt liegt", heißt es in der Videobeschreibung.
Das Video zeigt ein gemeinsames Gespräch zwischen dem Zoodirektor und dem Zootierarzt Dr. Marco Roller. Der Zoo hält es für wahrscheinlich, dass nur noch ein Eisbärbaby lebt.

Überlebenschancen bei 50 Prozent: Tierarzt gibt vorsichtige Einschätzung
Der Tierarzt stellt klar: Die Chancen stehen 50/50, dass das Jungtier überlebe. Der Grund: Neue Studien zeigen, dass Eisbären, im Vergleich zu den 60er, 70er Jahren, länger leben, sondern auch die Sterberate der Jungtieren zurückgegangen sei: "In den 60ern hatten wir noch eine 70-80 Prozentige Sterberate. Heute liegt sie bei etwa 50 Prozent."

Freie Natur bleibt ein Rätsel: Wenige Studien zu Eisbärgeburten
Das gelte zumindest für Zootiere. In der freien Natur sei solch eine Einschätzung schwer. "Es gibt dazu nur sehr wenige Studien, da die Tiere in freier Natur meist in Eishöhlen gebären. Was darin genau passiert ist, ist schwer zu sagen", so Roller.
Noch keine Entwarnung: Die kritischen ersten Wochen
Auch nach 40 Tagen könne der Zoo noch keine Entwarnung für das Eisbärbaby geben. Dennoch sei nach den ersten 10-30 Tagen die Sterberate nicht mehr ganz so hoch. "Aus dem aller Gröbsten könnte das Jungtier raus sein", vermutet Roller.

Doch Nuka hat sich für die Geburt für eine Außenhöhle entschieden, die nicht risikobehafteter sein könnte. Dennoch gibt der Tierarzt eine vorsichtige Entwarnung: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Einflüsse in der Außenhöhle noch größere Auswirkungen mit sich bringen werden. Nuka macht das super!"
Neugierde trifft auf Zurückhaltung: Tierwohl hat oberste Priorität
Das Baby bleibt immer noch sehr zurückgezogen. Es liege hinter einer Strohmauer und seiner Mutter gut abgeschirmt.

"Ich schaue täglich, ob ich nicht ein Stück des Eisbären schon sehen kann. Aber ich sehe nichts", sagt Reinschmidt und auch Roller schmunzelt:" Mein Datenvolumen hat sich in den letzten Wochen tatsächlich auch schon erhöht."
Trotz der Neugierde stellt der Zoodirektor klar, dass sich das Team im Sinne des Tierwohls weiterhin zurückhalten werde. "Wir müssen weiter daumendrücken", schließt Reinschmidt.