"Zumindest einen kleinen Eisbären haben wir an Tag 17 immer noch", sagt Zoodirektor Matthias Reinschmidt in einem aktuellen Facebook-Video (19. November). "Woher wissen wir das? Wir hören das!"
Nuka steht auf und vertritt sich die Beine - kehrt dann zurück
Ob es ein oder zwei Eisbärenbabys sind, weiß der Zoo Karlsruhe nicht. Am allerersten Tag, als man sie entdeckt habe, waren es zwei kleine Eisbären - seitdem hat man die Babys nicht mehr zu Gesicht bekommen. Eisbärenmutter Nuka hat sehr viel Stroh in die Halbhöhle verbracht: Dieses schützt die Jungen - und verdeckt die Sicht.


Zoo hat zweite Kamera!
Erstmals zeigt der Zoodirektor auch Aufnahmen einer zweiten Kamera: Sie ist im Innengehege angebracht. Zu sehen sind Gitterstäbe, an denen Stroh hängt.

"Durch dieses Gitter haben wir Stroh reingesteckt", so der Zoodirektor. Das Stroh hat sich die Eisbärendame geholt und alles in ihre Höhle getragen. Und: Diese Kamera bestätigt auch das lebende Eisbären-Baby: "Durch diese Kamera können wir hören, dass da ein kleiner Eisbär quäkt."
Ob die Stimme von einem oder zwei Eisbären stammt, ob es die gleiche ist oder sich abwechseln - das ist nicht zu sagen.
Junge Eisbären ohne schützendes Fell
In den ersten zwei Wochen war das Wetter sehr gut für die Eisbärenzucht: Trocken und sonnig. Jetzt könnte es für die Jungtiere kühl und klamm werden. Am Dienstag gab es in Karlsruhe starke Sturmböen - und immer wieder Regenschauer. Auch für die kommenden Tage soll der Regen bestehen bleiben.

Die Babys haben noch kein richtiges Fell! "Nur so dünne Härchen - für die Thermoisolation ist da noch nicht viel vorhanden", so Reinschmidt. Daher muss die Mutter die Jungtiere wärmen.
Feuchtigkeit als mögliche Gefahr
Mutter Nuka hat bereits viel Stroh eingebracht - aber ob das ausreichend ist, kann der Zoo nicht sagen. "In einer geschlossenen Höhle wären die Umstände natürlich sehr sehr viel besser", resümiert der Zoodirektor.

Trotz Nukas Bemühungen bleibt die Feuchtigkeit ein Risiko: "Wir wissen leider nicht, wie viel Feuchtigkeit in die Höhle gelangt", sagt Reinschmidt. Trockenheit sei jedoch essenziell für das Überleben der Jungtiere.
Eisbären-Jungen werden nicht verlegt
Warum bringt die Mutter ihre Jungen nicht an einen trockeneren Ort? Reinschmidt erklärt, dass dies instinktiv nicht dem Verhalten von Eisbären entspricht.
"Eisbären sind keine Katzen. Nuka ist nicht darauf ausgerichtet, ihre Jungen zu verlegen. In der freien Wildbahn würden sie in einer Eishöhle geboren, die sie nicht verlassen würde", so der Zoodirektor. Seit die Geburt der Babys bekannt ist, drückt Karlsruhe die Daumen, dass sie es trotz erschwerter Bedingungen schaffen.
Keine Eingriffe in die Aufzucht
"Wir werden nicht in die Aufzucht der kleinen Eisbären eingreifen", so Reinschmidt, "wir überlassen das der Mutter. Wenn es klappt ist gut, dann freuen wir uns sehr. Wenn es nicht klappt, sind wir trotzdem froh, dass die Mutter sehr viel Erfahrung sammeln konnte."

Bereits jetzt habe die Eisbärin ihren Nachwuchs die ersten 17 Tage durchgebracht, das sei, so der Zoo für eine Erstgebärende "ganz hervorragend." Sehr oft ziehen Eisbärenmütter, die das erste Mal Nachwuchs bekommen, diesen nicht auf.
Die kritische Überlebenszeit der beiden Babys dauert mehrere Monate. "Es bleibt viel Bangen und Hoffen dabei."
Die beiden Jungen wurden am 2. November geboren. Schon kurz darauf wurde das Gehege abgesperrt, um der Bärin die notwendige Ruhe für die Aufzucht ihrer Babys zu ermöglichen.
Das ganze Video
Hier gibt es das vollständige Video: