Matthias Reinschmidt, Direktor des Zoologischen Stadtgartens Karlsruhe, wendet sich am 3. Dezember in einem Facebook-Video an die zahlreichen Zoo-Fans und beantwortet die Frage, die viele beschäftigt: Wie geht es den Eisbärenbabys?
Reinschmidt:"Kräftige Stimme ist ein gutes Zeichen"
Laut Reinschmidt ist auf den Tonaufnahmen aus dem Eisbärgehege regelmäßig ein kräftiges "Quaken" zu hören: "Das ist kein klägliches Fiepsen, sondern eine starke Stimme", erklärt er. Dies sei ein positives Zeichen für die Entwicklung des Nachwuchses.

Unklar bleibt jedoch, ob die Geräusche von einem oder beiden Jungtieren stammen. Ob tatsächlich beide Eisbären, die im Außengehege geboren wurden, noch leben, kann derzeit nicht gesagt werden.
Warum keine Wärmebildkamera eingesetzt wird
Der Kontakt zu den Eisbären bleibt weiterhin auf das Nötigste beschränkt, um die Tiere nicht zu stören. Viele Zoofreunde fragen sich jedoch, ob eine Wärmebildkamera Klarheit bringen könnte. Reinschmidt winkt ab: "Eine Wärmebildkamera müsste erst aufgebaut und bedient werden. Diesen Stress wollen wir den Tieren nicht zumuten."

Auch der Zoodirektor kämpft mit der eigenen Neugier: "Ich würde am liebsten selbst wissen, woran wir sind."
Wetterumschwung als Gefahr?
Der jüngste Wetterumschwung bereitet dem Zoo Sorgen. Die sinkenden Temperaturen dürften den Eisbären jedoch keine Probleme bereiten. Reinschmidt erklärt: "Eisbärenmütter halten ihr Jungtier in der Höhle auf der Brust, zwischen ihren Tatzen. So können sie selbst arktischen Temperaturen trotzen."

Problematisch könnte hingegen Nässe werden. "Ein starker Regenschauer könnte die Halbhöhle durchweichen", warnt Reinschmidt. Junge Eisbären hätten noch keinen dichten Pelz, der sie vor Feuchtigkeit schützt.
Wann zeigt sich der Nachwuchs?
Die Öffentlichkeit und die Zoomitarbeiter müssen sich noch gedulden, bis der Nachwuchs erstmals sichtbar wird. "Nach drei bis vier Monaten wird das Jungtier so aktiv, dass es die Höhle verlässt", so Reinschmidt.

Dass der Nachwuchs bereits seit einem Monat überlebt, sei ein gutes Zeichen. Im Zoo ist man daher vorsichtig optimistisch, dass sich der Eisbärennachwuchs weiterhin gut entwickelt.