Die Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse und Beihilfe zur Urkundenfälschung sind die Delikte, die nun einem Karlsruher Mediziner zur Last gelegt werden. Der Arzt habe laut Polizei am Dienstag falsche Corona-Impfbescheinigungen in Umlauf gebracht. Welches Licht wirft das auf den Berufszweig der Mediziner?
Auf Nachfrage von ka-news.de verweist die Ärztekammer Baden-Württemberg auf die Berufspflichten eines Arztes. "Ärzte haben ihren Beruf gewissenhaft auszuüben und dem ihnen im Zusammenhang mit dem Beruf entgegengebrachten Vertrauen zu entsprechen. Sie dürfen weder ihr eigenes noch das Interesse Dritter über das Wohl der Patienten stellen", heißt es in dem Statement.
"Das Verdrehen der Wirklichkeit ist eine Zumutung"
Falsche Impfpapiere auszustellen sei in dieser Hinsicht ein direkter Widerspruch zur medizinischen Berufsordnung. Vor allem in Bezug auf das Corona-Virus sei das zu verurteilen. Der Grund: Die Landesärztekammer habe sich bereits in der Vergangenheit in einem Statement deutlich gegen eine Verharmlosung oder Leugnung der Pandemie innerhalb der Ärzteschaft ausgesprochen, heißt es weiter.
"Es wurde klargestellt, dass diese Einzelpersonen oder auch Gruppen keineswegs für die Ärzteschaft sprechen. Darüber hinaus hat die Landesärztekammer Baden-Württemberg deutlich gemacht, dass die große Mehrheit der baden-württembergischen Ärzte das Verdrehen der Wirklichkeit, wie es bei Leugnern beziehungsweise Verharmlosern üblich ist, als Zumutung empfindet."
Ärzte, die die Notwendigkeit einer Impfung infrage stellen, seien aus Sicht der Landesärztekammer jedoch Einzelfälle.
Die wichtigsten Berufsethiken eines Mediziners lauten unter anderem "das Leben zu erhalten, die Gesundheit zu schützen, Leiden zu lindern und an der Erhaltung der Gesundheit der Menschen mitzuwirken", heißt es in der Erklärung der Ärztekammer. Ein Arzt, der sich eines Patienten annimmt, verpflichte sich zu diesen Maximen.
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