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Karlsruhe: Umbau oder Neubau?

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Umbau oder Neubau?

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    Anlass für diese Überlegungen sei der Besuch einer Delegation des Gemeinderats vor etwa zwei Wochen in Duisburg und Köln gewesen (ka-news berichtete). Die MSV-Arena in Duisburg habe den Delegierten gefallen, so die Zeitung. Sie seien so beeindruckt gewesen, dass sie das Betriebsmodell am liebsten eins zu eins in Karlsruhe übernehmen würden. In Duisburg wurde das Stadion von der Stadt an eine Betreibergesellschaft übertragen. Dem Verein wurde seitens der Stadt ein Zuschuss von 7,5 Millionen Euro gewährt, um den Umbau des Gebäudes zu realisieren. Auch das Land Nordrhein-Westfalen beteiligte sich am Projekt. Es übernahm eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 80 Prozent der Investitionen.

    Lösung käme dem KSC recht

    In Karlsruhe soll es ähnlich laufen: Dem KSC sollen zur Finanzierung fünf Millionen Euro gewährt werden. Diese errechneten sich auf Basis der Betriebskosten, die binnen zehn Jahren bei der Stadt anfallen. Durch die Übergabe des Stadions an den KSC oder eine Betreibergesellschaft würde sich die Stadt diese Kosten zukünftig sparen können. Ob das Land wie in Nordrhein-Westfalen beim Wildpark mitspielt, bleibt indes noch ungewiss. Die Zusage für eine Bürgschaft liegt noch nicht vor. Die Landesregierung versagte der Stadt jüngst die Bezuschussung der Sanierungsmaßnahmen des Wildparkstadions in Höhe von 3,6 Millionen Euro. In einem Schreiben an die Stadt Karlsruhe wurde diese Entscheidung damit begründet, dass die Modernisierung des WM-Spielorts Gottlieb-Daimler-Stadion dies aus Kostengründen verhindere.

    So sahen die Umbaupläne im Jahr 2002 aus (Archivfoto: ka-news)

    Dem zum Trotz könnte der KSC mit den Planungen für einen Umbau beginnen, die Zustimmung des Gemeinderats vorausgesetzt. Die bislang zuweilen hitzig geführte Diskussion um einen neuen Standort des Wildpark-Stadions, zum Beispiel auf dem Gelände der Messe Karlsruhe oder an der Durlacher Allee, würde mit einer derartigen Entscheidung hinfällig werden. Der KSC selbst steht einer so gestalteten Lösung des Stadion-Problems nicht abgeneigt gegenüber. Der Manager des Vereins, Rolf Dohmen, erklärte am Rande der heutigen Pressekonferenz vor dem Spiel in Unterhaching (ka-news berichtete): "Natürlich wäre uns eine solche Lösung recht." Die genannten Zahlen wollte Dohmen hingegen nicht kommentieren.

    Mit der Zeitnot wächst die Wahrscheinlichkeit für den Umbau

    Michael Obert, Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat von FDP/Aufbruch und Mitglied in der Stadionkommission, dementiert die in der Zeitung abgedruckten Äußerungen. "Diese Zahlen sind Unsinn", so Obert gegenüber ka-news. Auch die Behauptung, die Stadt wolle das Stadion dem KSC überlassen, verwies der Stadtrat in das Reich der Spekulationen. Sicher sei noch gar nichts, es fehlten der Stadionkommission schlicht entscheidende Informationen über zukünftige Investoren. "Vom KSC bin ich enttäuscht, von denen kommt schlicht gar nichts. Wir wissen nicht, ob und welche Investoren sich für den Wildpark interessieren", beklagt sich Obert. Diese Informationen sind jedoch unabdingbar, möchte man auf der nächsten Sitzung der Stadionkommission am 13. März etwas Spruchreifes auf den Weg bringen.

    Der Druck auf die Verantwortlichen wächst. Nicht nur die Öffentlichkeit hätte lieber gestern als heute schon ein neues Stadion. Auch aus einer anderen Ecke kommen Forderungen. Ab der Saison 2007/2008 muss jedes Team in der zweiten Bundesliga eine Rasenheizung vorweisen können. In Karlsruhe fehlt diese, muss also noch installiert werden. Dabei soll auch gleich das Spielfeld an die Haupttribüne herangezogen werden. Für die Gegentribüne bedeutet das einen zwingenden Umbau (ka-news berichtete). Im Zuge des Umbaus könnte auch gleich das komplette Stadion umgebaut werden. "Wenn wir in Zeitnot geraten, wird der Umbau des jetzigen Stadions immer wahrscheinlicher", erklärt Obert.

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