Karlsruhes Oberbürgermeister Heinz Fenrich, KSC-Präsident Hubert H. Raase, Manager Rolf Dohmen und der Leiter der Projektgruppe "Wildparkstadion", Henner Ziegler, hatten heute Vormittag ins Rathaus zur Pressekonferenz "Die Zukunft des Wildparkstadions" geladen. Dort gab es auf den ersten Blick nicht wirklich viel Neues. Das Stadion am Adenauerring soll ausgebaut werden. Die Bauzeit wird dann vier bis fünf Jahre betragen. Vorher stehen aber noch einige andere Schritte an.
Bei Aufstieg in die erste Liga muss eine Rasenheizung her
Aufgrund baurechtlicher Bestimmungen müssen als erstes bis zum Start der Saison 2006/07 verschiedene Maßnahmen in Angriff genommen werden. Das so genannte "Szenario 1" sieht eine Sanierung in Höhe von 3,6 Millionen Euro vor. Dabei werden beispielsweise die Fluchtwege verbreitert oder neue Blocktrenner installiert. Diese Arbeiten werden aber zur Folge haben, dass in Zukunft nur mehr eine beschränkte Nutzung für Spiele der zweiten Bundesliga mit maximal 20.000 Zuschauer möglich ist. Für die zweite Liga würde dies nach Angaben von Raase reichen, doch was passiert, wenn der KSC schon in dieser Saison aufsteigt?
Hier würde dann das "Szenario 2" greifen. Die Karlsruher würden nur dann die Lizenz für die erste Liga bekommen, wenn sie eine Rasenheizung einbauen. Dafür müsste das Spielfeld zirka zehn Meter in Richtung Haupttribüne verschoben werden und die Leichtathletik wird endgültig ausgelagert. Diese Baumaßnahmen könnten nach Auskunft von Projektleiter Ziegler innerhalb von sechs Wochen bewerkstelligt werden. Die Kosten würden sich auf zirka eine Million Euro belaufen.
KSC spricht schon mit möglichen Investoren
"Dies wären dann alles Schritte in Richtung Umbau des Stadions", betonte Fenrich. Ziel soll es dann sein, innerhalb von vier bis fünf Jahren die Heimstätte des KSC umzubauen. 40.000 Sitzplätze, die teilweise zu Stehplätzen umfunktioniert werden können - das würde einer Gesamtkapazität von zirka 45.000 Zuschauern entsprechen - ist der Wunsch des Karlsruher SC. Das Wildparkstadion soll dann ein reines Fußballstadion werden - für Ziegler das "Szenario 3". Der Umbau würde zirka 50 Millionen Euro kosten und könnte während des Spielbetriebs gemacht werden. "Die Stadt kann einen Um- aber auch einen Neubau nicht bewerkstelligen", stellte Fenrich klar. Deshalb ist der KSC auf der Suche nach Investoren.
"Wir sind mit einigen Interessierten im Gespräch. Auch eine Namensänderung wie bei anderen Stadien kann in Frage kommen. Wichtig ist mir aber auch, dass wir jetzt Klarheit haben", unterstrich Raase. Die Projektgruppe hatte auch einen Neubau an anderer Stelle in Betracht gezogen. Zwei Standorte kamen dabei in die engere Auswahl: Zum einen an der neuen Autobahnausfahrt Karlsruhe Nord und zum anderen am Gleisbauhof an der Durlacher Allee bei der ESG Frankonia. Doch am Ende kamen alle Verantwortlichen zum Entschluss, dass ein Neubau noch teurer geworden wäre. Zirka 70 Millionen wurden dafür veranschlagt.
Neue Leichtathletikanlage beim SVK Beiertheim
Deshalb soll bald los gelegt werden mit dem Umbau. Die beiden ersten Szenarien werden von der Stadt finanziert. Am 13. Dezember will Fenrich dies im Gemeinderat einbringen. Für alle Beteiligten war aber wichtig, dass umgebaut wird und dass der KSC bei seinen Wurzeln bleibt. 50 Jahre wird das Wildparkstadion in diesem Jahr alt und soll auch zukünftig die Spielstätte der Badener bleiben. Das sah auch der Oberbürgermeister so: "Der emotionalen Bindung des Vereins und seiner Fans wird mit einem Umbau voll Rechnung getragen."
Die alte Gegentribüne wird bei einem Umbau verschwinden (Foto: ka-news) |
Wie dieser Umbau genau aussehen wird, steht aber noch nicht fest. Auch ob es zu einer Anbindung des Wildparkstadions an den ÖPNV kommen wird, muss erst noch ausgearbeitet werden. Das betrifft auch die Parkplatzsituation. Weitere Schwierigkeiten kommen hinzu: Das Stadion steht mitten in einem Landschaftsschutzgebiet. Es darf also nicht einfach so gebaut werden. Zumindest soll die Haupttribüne in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben. Es wird eine neue Gegentribüne und neue, rechtwinklig angeordnete Stirntribünen geben. Die Leichtathletik wird dann ihre neue Heimat beim SVK Beiertheim finden. Dort soll bei einem Umbau des KSC-Stadions eine größere Leichtathletikanlage entstehen.
Pläne für einen Umbau gibt es schon lange
Bis der KSC endlich sein neues, umgebautes Stadion hat, wird aber wohl noch viel Wasser den Rhein hinunter fließen. Schon im April 2002 gab es Pläne den Wildpark umzubauen (ka-news berichtete). Dieses Mal scheint es aber schneller zu gehen - vorausgesetzt, der KSC findet Investoren. Der klare Wille ist aber bei allen Verantwortlichen da. "Nicht nur weil ich Fan des KSC bin will ich, dass der Verein ein modernes Stadion bekommt. Auch weil das Wildparkstadion den heutigen Erfordernissen nicht mehr entspricht", bekannte Fenrich.