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Karlsruhe: Tunnel-Abgase: Wie bleibt die Luft in Karlsruhe sauber?

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Tunnel-Abgase: Wie bleibt die Luft in Karlsruhe sauber?

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    Kriegsstraße am Mendelssohnplatz 2017: 2021 sollen hier die Autos im unterirdischen Tunnel fahren.
    Kriegsstraße am Mendelssohnplatz 2017: 2021 sollen hier die Autos im unterirdischen Tunnel fahren. Foto: Ricarda Schäfer

    2014 sorgte er für eine große Diskussion in Karlsruhe: Der potentielle Abluftkamin am Karlstor, welcher die Schadstoffe aus dem Autotunnel filtern sollte. Erste Entwürfe sahen ein Bauwerk von 20 Metern Höhe und einem Durchmesser von fünf Metern vor - Bürger und Stadträte waren entsetzt. Schlussendlich einigte sich eine Jury aus Architekten und Vertretern der Stadt auf ein weitaus moderateres Modell: Drei schlanke, dreieckige Türme aus einer mit satiniertem Glas verkleideten Stahlkonstruktion.

    Gebaut werden soll der Kamin aber erst mal nicht - nach Fertigstellung des Autotunnels sollen ein Jahr lang die Grenzwerte gemessen werden. Gibt es keine Überschreitung, ist der Abluft-Bau vom Tisch. Die behördliche Genehmigung für diese Vorgehensweise gab es bereits im März 2014.

    Photokatalytisches Pflaster soll es richten

    Weiterhin setzen Stadt und die Bauherrin, Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig), auf Titandioxid. Dieses wird in den Beton eingelassen und funktioniert als Katalysator: Durch die Einwirkung von Tageslicht werden die Schadstoffe in einer chemischen Reaktion umgewandelt, ein sogenannter photokatalytischer Abbau von Stickoxiden. Tunneldecke und -wänden sollen mit dem speziellen Belag versehen werden.

    Links die erste Kamin-Montage, rechts der neue Entwurf der Karlsruher PIA-Architekten mit Andrew Holmes.
    Links die erste Kamin-Montage, rechts der neue Entwurf der Karlsruher PIA-Architekten mit Andrew Holmes. Foto: Montage Stadt Karlsruhe/PIA-Architekten

    Aktuell wird ein entsprechender Belag in der Reinhold-Frank-Straße getestet: Im Umfeld der Messstation der LUBW (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg) kommt photokatalytisches Pflaster zum Einsatz. Zeigt es sich wirkungsvoll, kann es nicht nur im geplanten Tunnel, sondern auch an Hauptverkehrsstraßen zur Anwendung kommen.

    Optisch unterscheiden sich die Platten nicht von "normalen Platten", einen wesentlichen Mehraufwand im Bauprozess gibt es durch die Verlegung von neuen, mit Titandioxid versehen Belägen nicht, bestätigt die Stadt. Wie hoch die Mehrkosten sein werden, ist noch nicht bekannt, sie seien aber nicht wesentlich.

    In der Reinhold-Frank-Straße ist photokatalytisches Pflaster verlegt.
    In der Reinhold-Frank-Straße ist photokatalytisches Pflaster verlegt. Foto: ka-news

    Ebenfalls ungewiss ist die tatsächliche Wirkung des speziellen Bodenbelags: "Die weitere Betrachtung sowohl bezüglich der Testfläche, als auch im Austausch mit Experten steht noch aus", heißt es von der Stadtverwaltung auf ka-news-Nachfrage. Die Ergebnisse werden im kommenden halben Jahr erwartet.

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