Grillen verboten! So die klare Anweisungen an den Grillstellen an den Karlsruher Seen oder in Wäldern. Der Grund: Wegen der aktuellen Trockenheit ist das Waldbrandrisiko zu hoch um Steaks oder Würstchen in der Nähe von Bäumen und Büschen zuzubereiten. Dabei wird es auch - trotz aktueller Abkühlung mit Regen - bleiben, wie die Stadt Karlsruhe auf Anfrage von ka-news.de erklärt.
Risiko für Brände geringer, aber...
Zwar liegt der aktuelle Waldbrand-Gefahrenindex (WBI) für die Station des Deutschen Wetterdienstes in Rheinsteten bei zwei (von fünf) und soll es die gesamte Woche auch bleiben. Dennoch rechne die Stadt Karlsruhe nicht damit, dass sich die Lage kurzfristig entspannt.

"Bei der aktuellen anhaltenden Trockenheit braucht es sehr viel Regen, damit die Waldbrandgefahr deutlich sinkt. In der Regel verdunsten rund 20 Prozent des Niederschlags im Kronenraum und rund weitere 20 Prozent an der Oberfläche. Damit kommt nur ein Teil des Regens im Boden und somit im Wurzelraum der Bäume an und steht den Pflanzen zur Verfügung", erklärt die Stadt auf Anfrage.

Ein weiterer Hinweis auf die aktuelle Trockenheit liefere der flächendeckende Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Auf den Karten sind der tagesaktuelle Dürrezustand des Gesamtbodens und des Oberbodens, der schneller auf kurzfristige Niederschlagsereignisse reagiert, sowie das pflanzenverfügbare Wasser im Boden zu sehen.
Boden in Karlsruhe bleibt trocken
"Neben dem Waldbrandgefahrenindex, der die metrologischen Faktoren abdeckt dienen auch diese Informationen als Einschätzung für die Entwicklung der Waldbrandgefahr sowie des aktuellen Waldzustands und der Dauer der Trockenheit", so die Stadt.

Mit Stand 1. Juli zeigt der Dürremonitor für das Stadtgebiet Karlsruhe eine "moderate" bis "schwere Dürre." In einem kleinen Teil der Fächerstadt sei die Dürre laut Monitor "extrem." Für den Landkreis Karlsruhe zeigt sich ein ähnliches Bild.

In enger Abstimmung mit der Branddirektion und dem benachbarten Landkreis werde die Waldbrandgefahr kontinuierlich analysiert und entsprechende Maßnahmen zur Vorbeugung eingeleitet. Die Grillstellen sollen wieder geöffnet, sobald das Wetter dies längerfristig zulasse.

"Ein tageweise geringerer Waldbrandgefahrenindex ist dafür bei dem aktuellen Waldzustand mit einem hohen Anteil an Dürren und abgestorbenen Bäumen sowie einer rasch austrocknenden Unterschicht aus Gras und Laub nicht ausreichend", bilanziert die Stadt.
Der Waldbrandgefahrenindex (WBI) beschreibt das meteorologische Potential für die Gefährdung durch Waldbrand. Er zeigt die Waldbrandgefahr in 5 Gefahrenstufen an: 1= sehr geringe Gefahr bis 5 = sehr hohe Gefahr. Der WBI dient zur Einschätzung der Waldbrandgefahr und zur Herausgabe von Warnungen. Die Waldbrandgefahrenstufen des DWD bilden somit die Grundlage für eine auf Landesebene harmonisierte Waldbrandgefahrendarstellung.