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Karlsruhe: Tipps vom Experten: Worauf Pilzsammler in Karlsruhe achten sollten

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Tipps vom Experten: Worauf Pilzsammler in Karlsruhe achten sollten

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    Beim Pilze sammeln ist Vorsicht geboten. Darum bieten Experten am Naturkundemuseum Karlsruhe auch eine Beratung an.
    Beim Pilze sammeln ist Vorsicht geboten. Darum bieten Experten am Naturkundemuseum Karlsruhe auch eine Beratung an. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

    Das Sammeln und Bestimmen von Pilzen gelingt eingefleischten Sammlern mit jahrelanger Übung mit Leichtigkeit. Für Einsteiger jedoch gestaltet sich das Suchen, besonders aber auch die Bestimmung oft mühsam und gelingt nicht immer.

    Beim Naturkundemuseum Karlsruhe findet deshalb von August bis November jeden Montag eine Pilzberatung statt. Jeder kann ohne Voranmeldung vorbeikommen und Pilze zum Bestimmen mitbringen.

    Die Fachleute geben Auskunft über über Speisewert, Giftigkeit, Bestimmungsmerkmale. Georg Müller ist einer der Pilzberater, der die Ausbeute der Sammler genauer unter die Lupe nimmt. 

    ka-news.de: Wo werden Pilzsammler in Karlsruhe fündig?

    Müller: Es empfiehlt sich, dort zu suchen, wo die optimalen Wachstumsbedingungen vorherrschen. Für viele Pilzarten ist das der Wald.

    In der Umgebung von Karlsruhe bieten sich der Hardtwald oder der Bienwald  an. Im Oberwald ist der hohe Nährstoffreichtum für viele Speisepilze ungünstig. Wem eine etwas weitere Fahrt nichts ausmacht, der wird auch im Schwarzwald oder Pfälzerwald fündig.

    Georg Müller, Pilzexperte
    Georg Müller, Pilzexperte Foto: privat

    Häufig werden zur Bestimmung auch Pilze vorbeigebracht, die innerhalb des Stadtgebietes gefunden werden. Dort sollten Anfänger jedoch vorsichtig sein.

    Beispielsweise finden sich in Karlsruhe verschiedene Champignonarten. Doch aufgrund der Nährstoffstruktur des Bodens trifft man in der Stadt sogar eher auf giftige Vertreter ihrer Art. Als Laie sollte man diese lieber stehen lassen.

    Wann ist der beste Zeitpunkt zum Sammeln?

    Pilze wachsen das ganze Jahr über. Die eigentliche Pilzsaison beginnt nach der Sommertrockenheit.

    Dieses Jahr gab es Mitte August zwei Wochen gute Sammelbedingungen. Im September hingegen sah es karg aus und die Körbe blieben leer. Wenn es nach einer längeren Trockenphase regnet, hat man 10-14 Tage später gute Aussichten. Ich rechne dieses Jahr noch mit guten Gelegenheiten, auch wenn sich das nie zu hundert Prozent voraussagen lässt. Im Spätherbst gibt es eigentlich immer was.

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    Foto: khfalk@pixabay

    Welche Speisepilze sind für Sammelanfänger empfehlenswert?

    Wenn man nicht sicher ist, was für einen Pilz man gefunden hat, sollte man vorsichtig sein. Es gibt stark giftige Arten, die absolut nicht zum Verzehr geeignet sind.

    Glücklicherweise gibt es einige Speisepilze in der Region ohne stark giftige Doppelgänger. Bei diesen muss man sich beim Sammeln nicht so große Sorgen machen. Für Anfänger eignen sich die Krause Glucke, der Steinpilz, der Pfifferling und der Schopftintling.

    Welche App taugt zum Pilze sammeln?

    Apps sind ein gutes Mittel, um nachzuschauen, was es alles gibt, also um sicher vorher zu erkundigen.

    Zum Bestimmen sind Pilz-Apps eher ungeeignet, da viele von ihnen im Gegensatz zu anderen Pflanzen rein optisch nicht gut genug unterscheidbar sind. Manche Pilzgruppen haben hunderte von Vertretern, die zur Bestimmung beispielsweise ein Mikroskop oder Ähnliches erfordern. 

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    Foto: crookoo@pixabay

    Werden  Pilze und somit das Sammeln durch den Klimawandel gefährdet?

    Pilze sind sehr wetterabhängig und reagieren auf klimatische Veränderungen. Tatsächlich kann es vorkommen, dass eine Pilzart nicht mehr die speziellen Bedingungen vorfindet, die sie zum Gedeihen benötigt und aus einer Region verschwindet. Umgekehrt kommt es aber auch dazu, dass sich bisher fremde Pilze aus anderen Regionen bei uns ansiedeln, wenn sie hier günstige Bedingungen finden.

    Das führt dazu, dass sich weniger die Menge an Pilzen einer Region ändert, als deren Artenzusammensetzung. 

    Kostenlose Pilzberatung beim Naturkundemuseum

    Die Experten beraten euch von August bis November immer montags, zwischen 17 und 19 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Treffpunkt ist hinter dem Museum, am Seiteneingang des Pavillons. Wichtig: Gesammelt werden darf nur für den Eigenbedarf, das heißt, 0,5 bis 2 Kilogramm pro Tag und Person.

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