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Karlsruhe: Tankrabatt-Ende in Karlsruhe: Warum der Sprit hier teurer wird und Frankreich wohl zum Mekka der Tank-Touristen aufsteigt

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Tankrabatt-Ende in Karlsruhe: Warum der Sprit hier teurer wird und Frankreich wohl zum Mekka der Tank-Touristen aufsteigt

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    Während in Deutschland wegen des auslaufenden Tankrabatts schon jetzt die Spritpreise wieder steigen, wird es in Frankreich wieder günstiger.
    Während in Deutschland wegen des auslaufenden Tankrabatts schon jetzt die Spritpreise wieder steigen, wird es in Frankreich wieder günstiger. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

    Der 1. September wird für Autofahrer zum Stichtag. Denn: der vor ein paar Monaten eingeführte Tankrabatt wird aufgehoben - auch in Karlsruhe.

    In einer Pressemitteilung vom Wirtschaftsverband Fuels & Energie, dem auch die Esso und die Aral Tankstellen unterstehen, heißt es dazu:  "Vom 1. September an wird die Energiesteuer statt derzeit 36 Cent wieder rund 65 Cent je Liter Benzin und statt 33 Cent wieder 47 Cent je Liter Diesel betragen". 

    Senkungen kamen größtenteils bei den Kunden an

    Für die Tankstellenbetreiber bedeutet das, dass ab September wieder reguläre Steuerbeträge an den Staat abgeführt werden – was sich seinerseits auf die Spritpreise auswirkt. Die bisherigen Senkungen kamen größtenteils tatsächlich bei den Kunden an, wie Untersuchungen des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo), sowie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) bestätigen.

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    Foto: Jeremy Gob

    "Aral war auf die Senkung der Energiesteuer am 1. Juni 2022 vorbereitet und hat diese vollumfänglich weitergegeben", bestätigt eine Pressesprecherin von Aral. Diese Tendenz habe sich durch die gesamte Branche gezogen.

    Spritpreis entfernt sich von Bezugspunkt: Öl

    Das Stichwort ist allerdings "bisherig".  Nach Einschätzung einer ADAC-Pressesprecherin decke sich der momentane Anstieg der Spritpreise kaum mit dem – verhältnismäßig geringem – Anstieg der Ölpreise. "Die Konzerne nehmen die erhöhte Nachfrage natürlich wahr, und schrauben die Preise noch einmal ordentlich hoch", so die Sprecherin des ADAC.

    Diese Angebots- und Nachfragebedingungen würden auf dem gesamten internationalen Treibstoffmarkt gelten, bestätigt auch Adrian Willig, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Fuels & Energie. "Diese Großhandelspreise für Benzin und Diesel bestimmen maßgeblich die grundsätzliche Preisentwicklung an den Tankstellen – nicht die Rohölpreise", so Willig. Und diese Preise seien derzeit besonders einheitlich.

    Kaum Preisunterschiede bei den Tankstellen

     "Wir bemerken kaum noch einen Unterschied zwischen den verschiedenen Tankstellen. Auch zu den unterschiedlichen Uhrzeiten – etwa abends um 21 Uhr – sind kaum nennenswerte Schwankungen zu verzeichnen. Normalerweise sehen wir Schwankungen von knapp zwölf Cent – derzeit bleiben selbst am Abend die Preise oben", meint die ADAC-Pressesprecherin auf Nachfrage der Redaktion.

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    Foto: Jeremy Gob

    Doch neben den erwarteten Preiserhöhungen durch die Rückkehr der vollen Energiesteuer stellt auch die Nachfrage nach dem Treibstoff die Benzin- und Dieselanbieter vor Herausforderungen. "Aktuell kommt es aufgrund unterschiedlicher Faktoren zu vereinzelten lokalen Kraftstofffehlbeständen an Tankstellen. Wir arbeiten daran, die temporär entstandenen Engpässe möglichst schnell auszugleichen", teilt Aral auf Anfrage von ka-news.de mit.

    Nochmal vor September volltanken

    Die Engpässe seien unter anderem entstanden, weil ein wichtiger Versorgungsweg für den Kraftstofftransport nicht im gewohnten Maße zur Verfügung stand – der Rhein. Aufgrund des niedrigen Wasserpegelstands, des Teilausfalls einer wichtigen Raffinerie in Österreich, sowie verschiedener Logistikengpässe sei es zu Beeinträchtigungen bei den Lieferungen gekommen. "Unsere Logistiker tun alles, um die Versorgung auch unter diesen erschwerten Bedingungen aufrechtzuerhalten und Engpässen vorzubeugen", so Willig.

    Durch geringe Niederschläge ist der Pegelstand im Rhein dieses Jahr so stark gesunken, dass die Binnenschifffahrt fast zum Erliegen gekommen ist.
    Durch geringe Niederschläge ist der Pegelstand im Rhein dieses Jahr so stark gesunken, dass die Binnenschifffahrt fast zum Erliegen gekommen ist. Foto: Boris Roessler/dpa

    Um sich vor Ende der Senkungen einen vollen Tank zu sichern, ist also Eile geboten. "Wir erwarten, dass die Autofahrer vor dem Ende der Energiesteuersenkung ihr Fahrzeug noch einmal auftanken werden. Aufgrund der aktuellen Versorgungslage empfehlen wir dies, wenn möglich, regelmäßig zu tun und nicht bis zu einem knappen Tankstand zu warten", heißt es vonseiten des Tankstellenbetreibers Aral.

    Zum Tanken nach Frankreich fahren - das empfiehlt sogar der ADAC!

    Übertreiben solle man es mit der Eile allerdings nicht. "Wir erwarten nach dem Ende der Steuersenkungen keinen sprunghaften Anstieg der Diesel- und Benzinpreise", heißt es vonseiten des ADAC. Wahrscheinlicher sei eine schrittweise Zunahme. "Besonderen Einfluss haben die Reiseheimkehrer zum Montag und das Ende der Sommerferien", so die Pressesprecherin. Wenn die Urlauber also wieder regelmäßig zur Arbeit pendeln, steige die regelmäßige Nachfrage – und somit auch der Preis.

    "Ich habe keine Aussicht auf gute Nachrichten – leider", meint die Sprecherin des ADAC. Dennoch schimmert ein wenig Hoffnung am Horizont. "Ab Donnerstag erhöht Frankreich den Tankrabatt von 18 Cent pro Liter auf 30 Cent", so die Sprecherin, "vielleicht lohnt es sich in ein paar Wochen also, zum Einkaufen – und Tanken – nach Frankreich zu fahren."

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