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Karlsruhe: Studi-Wohnen in Karlsruhe: Bald Schlaf- statt Parkplätze im HaDiKo?

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Studi-Wohnen in Karlsruhe: Bald Schlaf- statt Parkplätze im HaDiKo?

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    HaDiKo Karlsruhe
    HaDiKo Karlsruhe Foto: ErS

    Mitten während des Pressetermins will plötzlich ein kleines, schwarzes Auto ins Parkhaus. Der Fahrer lächelt höflich, die kleine Delegation aus Kommunal- und Landespolitikern sowie den Pressevertretern, die bislang in der Einfahrt stand, setzt sich in Bewegung. "Das ist jetzt der eine Mieter, der hier rein will", witzelt einer. Es ist dann auch tatsächlich das einzige Auto, das man im Laufe des Nachmittags sieht, im Parkhaus des Studentenwohnheim Hans-Dickmann-Kolleg (HaDiKo) selbst herrscht weitgehend gähnende Leere.

    315 Stellplätze - nur 22 werden genutzt

    Kein Wunder, schließlich werden nur 22 Parkplätze von den annähernd 900 Bewohnern des HaDiKo genutzt. Ursprünglich möglich sind dort allerdings Parkmöglichkeiten für 315 Autos. Doch das Dach ist marode, dort darf kein Auto mehr abgestellt werden. Ebenso wie der Rest des Gebäudes heruntergekommen wirkt. Für Studenten kostet ein Stellplatz dort nur 10 Euro im Monat, dennoch nutzt das Angebot nur ein Bruchteil der Bewohner.

    Woran liegt das? Noël Weidenhammer und Felix Hermann, beide HaDiKo-Bewohner, sagen, dass für die Studenten die Uni und FH in wenigen Minuten sehr gut per Rad erreichbar sei, zudem hätten viele ausländische Studenten gar keinen Führerschein - geschweige denn einen Wagen. Tatsächlich pflichten ihnen die Umstehenden bei und die Fahrradabstellplätze sind voll. "Dass ein Parkhaus leer steht, ist sinnlos" sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Johannes Stober.

    Verwaltungsvorschrift gibt Stellfläche vor

    Grundsätzlich gibt es jedoch eine Verwaltungsvorschrift des Landes, die besagt, dass ein Stellplatz für zwei bis fünf Studierende vorhanden sein müsse. Diese Verwaltungsvorschrift, die Landesbauordnung, sei ein komplexes Regelwerk, so Staatssekretärin Gisela Splett. Ein überarbeiteter Gesetzesentwurf sei jedoch gerade durch die Landesregierung gegangen und werde jetzt dem Parlament vorgelegt, Anfang 2015 könnte das Gesetz fertig sein. Dann könnte das Parkhaus eingerissen werden - doch das sind noch vage Vorstellungen.

    Nach konkreten Plänen gefragt, antwortet Matthias Häusslein, der Geschäftsführer des Studentenwohnheims: "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch nicht in eine Planungsphase gehen". Sicher ist wohl jedenfalls, dass die Stadt einen Ausbau des Wohnheims nicht bezuschussen wird: "Die Stadt wird das Projekt eher nicht finanziell unterstützen", sagt Stadtrat Michael Zeh gegenüber ka-news.

    Warum? Man mache das grundsätzlich nicht, so Zeh. Finanziert werde das Projekt also durch private Stiftungen und Investoren, erläutert Stober. Bis tatsächlich ein Neubau kommt, das wird allerdings noch dauern. Intern wird wohl - wie ka-news von Verantwortlichen erfahren hat - von vier bis fünf Jahren ausgegangen. Solang wird der graue Klotz zumindest noch die Autos der 22 Fahrer beherbergen.

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