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Karlsruhe: Stau-Stadt Karlsruhe? B3 und A5 deutschlandweit unter Top 5

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Stau-Stadt Karlsruhe? B3 und A5 deutschlandweit unter Top 5

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Stadt Kalsruhe

    München führt das Städteranking nach Wartezeiten im Stau während Stoßzeiten an: 51 Stunden Verzögerungen musste dort ein Autofahrer 2017 in Kauf nehmen. Die Städte auf Platz zwei, Hamburg, Berlin und Stuttgart mit jeweils 44 Stunden Wartezeit während Stoßzeiten, verzeichneten 16 Prozent weniger Staus als München. Karlsruhe findet sich mit 34 Stunden auf Platz 10.

    Erstmals errechnet die Studie auch wirtschaftliche Gesamtkosten, die sich aus den direkten (zum Beispiel Zeit- und Kraftstoffverschwendung) und indirekten (zum Beispiel Produktivitätsausfälle) Kosten von Staus im Jahre 2017 zusammensetzt.

    Inrix Traffic Scorecard Report 2017.
    Inrix Traffic Scorecard Report 2017. Foto: Inrix

    Die Zahlen stammen aus der "Inrix Traffic Scorecard Report 2017". Die jährliche Studie analysiert Verkehrsstaus weltweit mithilfe interner Daten. Dazu gehören Daten von 1.360 Städten in 38 Ländern und einem Straßennetz von mehr als 250.000 Quadratkilometern.

    Als Stau wird in der Studie eine Geschwindigkeit von unter 65 Prozent der Geschwindigkeit bei freier Fahrt eingestuft. Die Geschwindigkeit bei freier Fahrt bedeutet hierbei nicht die auf der Strecke erlaubte Geschwindigkeit, sondern die durchschnittliche Geschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt ohne Stau.

    Stau-Strecke B3: Unter den Top 3 in Deutschland

    Besonders auf der Strecke B3 (zwischen A5 Ausfahrt Karlsruhe -Süd und Bulacher Straße bei Ettlingen) sowie der Autobahn A5 (zwischen Karlsruhe-Nord und B3/Landstraße) waren Autofahrer von Verzögerungen betroffen. Damit schafft es die Bundesstraße unter die drei staureichsten Streckenabschnitte in Deutschland. Der A5-Abschnitt auf Platz 5.

    Inrix Traffic Scorecard Report 2017.
    Inrix Traffic Scorecard Report 2017. Foto: Inrix

    Keine Überraschung für einige lokale Politiker: "Es ist die Folge einer Verhinderungspolitik der Mehrheit des Gemeinderates. Karlsruhe hat ein Nadelöhr, durch das sich der Verkehr drängen muss. Das ist die Südtangente", so CDU-Stadtrat und Fraktionsvorsitzender Tilmann Pfannkuch. Die Christdemokraten sehen eine Lösung des Stauproblems in der Entlastung der Südtangente durch den Bau einer zweiten Rheinbrücke mit B36-Anschluss in Richtung Norden.

    Stadt: Erhöhtes Stau-Aufkommen war die Ausnahme

    Die Stadt Karlsruhe sieht ganz andere Gründe für das erhöhte Stau-Aufkommen 2017: Die Fahrbahnerneuerung auf der A5 zwischen Rastatt-Nord und Karlsruhe-Süd habe zu sehr häufigen und großen Staus auf der Autobahn und den Umleitungsstrecken geführt.

    "Die Umleitungsstrecke auf der B3 führte ab der Einmündung in die L605 beim Runden Plom in Ettlingen zu Rückstau bis zum Bulacher Kreuz in Karlsruhe", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Weiterhin seien die Maßnahmen am Tunnel Grötzingen mit den Teil-Sperrungen für großen Staus auf der B10 zwischen Autobahnausfahrt Karlsruhe-Nord und Grötzingen verantwortlich, so die Stadt.

    Stau wird in den kommenden Jahren nicht weniger

    Die Stadt verweist auf Maßnahmen von Land und Bund, die sie nicht zu verantworten hat. Die zwei genannten Stau-Schwerpunkte würden in keinem Zusammenhang mit der Südtangente stehen, so die Stadt. 2017 musste Teile der Südtangente und der L605 (Bulacher Hochbrücke) saniert werden - die Maßnahmen waren mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe abgesprochen, welches sich für Baumaßnahmen auf Landes- und Bundesstraßen verantwortlich zeigt.

    Entwarnung wird es für die Karlsruher in Sachen Stau nicht geben: In den nächsten Jahren sind weitere Sanierungsabschnitte auf den Autobahnen A5 und A8 bei Karlsruhe geplant. "Diese Projekte werden ebenso wie die Ertüchtigung der Rheinbrücke [Anmerkung der Redaktion: im Sommer 2018] erhebliche Auswirkungen auf die Verkehrssituation in Karlsruhe haben", so die Stadt.

    Vielleicht ein kleines Trostpflaster: Die staureichste Stadt weltweit ist laut Studie Los Angeles: Hier verbrachte der Autofahrer durchschnittlich 102 Stunden im Stau.

    ka-news Hintergrund

    "Inrix Research" gehört zum App-Entwickler und Connected-Car-Service-Anbieter Inrix. Inrix Research greift auf interne Daten zurück. Diese stammen aus dem firmeneigenen Fahrernetzwerk aus 300 Millionen vernetzten Fahrzeugen und Geräten sowie knapp acht Millionen Kilometer an Straßen, Zufahrten und Autobahnkreuzen in mehr als 40 Ländern.

    Inrix kombiniert anonyme, fahrzeuggenerierte Echtzeit-GPS-Daten mit herkömmlichen Echtzeitinformationen über die Verkehrsflüsse und Hunderten von verkehrsrelevanten Regionalfaktoren wie Baustellen und Straßensperrungen, Echtzeitereignisse, Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen, Wettervorhersagen und Schulferien, um ein möglichst präzises Bild der aktuellen Verkehrslage zu liefern.

    Die internen Daten werden mit weiteren Datenquellen verknüpft, die globale Informationen über Parkplätze, Tankstellen, POIs (Points of Interest), öffentliche Verkehrsmittel und Straßenwetter enthalten. In ihrer Gesamtheit liefern die Daten ein umfassendes Bild städtischer Mobilität.

    Das Unternehmen will die aktuelle Studie - die Inrix Traffic Scorecard - als jährliche, globale Benchmark weiterentwickeln. Die Inrix 2017 Traffic Scorecard analysiert und vergleicht den Status von Verkehrsstaus in Ländern und Ballungsräumen weltweit. Sie ist laut Inrix die größte und detaillierteste Studie ihrer Art.

    Die Scorecard für Karlsruhe gibt es unter http://inrix.com

    Was ist Ihre Meinung: Ist Karlsruhe eine Stau-Stadt? Stehen Sie rund um Karlsruhe oft im Stau und wenn ja wo? Wie bewahren Sie im Stau die Ruhe? Schreiben Sie uns hier in der Kommentarspalte oder unter redaktion@ka-news.de

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