Bislang tragen die PSK Lions ihre Heimspiele noch in der Sporthalle der Friedrich-List-Schule aus. Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga ProA wird das aber nicht mehr möglich sein. Das größte Problem für die Karlsruher: Für die ProA wird eine Zuschauerkapazität von 1.500 Personen vorgeschrieben. In der Friedrich-List-Schule fänden aber nur 600, maximal nicht ganz 900 Zuschauer Platz, meint Abteilungsleiter Danijel Ljubic. "Die Halle ist definitiv viel zu klein."
Am vergangenen Wochenende konnte der Abteilungsleiter der PSK Lions zusammen mit Fans und der Mannschaft die Qualifikation für die ProA, die zweithöchste Spielklasse im deutschen Basketball feiern. Mit 92:75 konnte das Lions-Team die Halbfinal-Partie gegen die ScanPlus Baskets Elchingen für sich entscheiden. Eigentlich ein Grund zu Freude, wäre nicht die Hallenproblematik.
Karlsruhe fehlt eine große Sporthalle
Bis zur Schließung im Jahre 2014 wurden Basketball-Spiele dieser Größenordnung in der Karlsruher Europahalle ausgetragen. Auch Konzerte und das Indoor-Meeting fanden in der Mehrzweckhalle statt. Brandschutzbestimmungen lassen seit 2014 nur Veranstaltungen bis zu 200 Personen für die Halle zu. Seit knapp drei Jahren wird in Karlsruhe über die Zukunft der Halle diskutiert: Sanierung oder Neubau?
In diesem Jahr legte die Stadt dann einen Vorschlag vor, wie das Problem gelöst werden könnte. Für 21 Millionen Euro, könnte die Halle nach dieser Sanierung bis zu 4.800 Menschen fassen, bei Ballspielen, Boxen und Ringen immerhin 3.500 Personen.
Grundsätzlich hielt der PSK eine eingeschränkte Nutzung für eine Möglichkeit. Mit der von der Stadt vorgeschriebenen Variante hätten nach Auskunft der Stadt auch Liga-Spiele stattfinden können. Derzeit liegt diese Variante allerdings auf Eis. Der Gemeinderat entschied in seiner Sitzung im März, die Stadt nochmal zwei Modelle mit unterschiedlichen Untermodellen prüfen zu lassen.
Neue Halle für den Ballsport in Karlsruhe gesucht
Damit fehlt den Karlsruher Basketballern noch immer eine Halle, in der sie in der höheren Liga ihre Körbe werfen können. "Innerhalb der Grenzen Karlsruhes gibt es keine Halle mit passender Kapazität", schildert Ljubic die Situation. Das betreffe alle Mannschaften der Basketballabteilung. "Unsere Damen sind ebenfalls in die zweite Liga aufgestiegen", so der Abteilungsleiter.
Eine mögliche Lösung könnte eine Leichtbauhalle aus Gotha sein, die dort nicht mehr genutzt wird. Die wiederaufbaubare Halle könnte - je nach Platzierung der Tribüne - bis zu 2.000 Zuschauer fassen. Laut städtischen Analysebericht im Februar 2017 könnte diese Halle während der Woche zu Trainingszwecken genutzt werden. Am Wochenende stünde sie für die Basketballspiele bis ProA, Handballspiele, Box- oder Turnevents und Judokampftage sowie weitere – auch nicht sportliche – Events zur Verfügung.
"Spitzensport auch in den Hallensportarten!"
Rückendeckung von den Fans haben die Karlsruher Basketballer schon mal sicher. In einer Petition sammelt ein Lions-Fan Stimmen für eine neue Ballsporthalle für Karlsruhe. Über 1.100 Unterstützer hat er bereits gefunden. "Die Institutionen und Entscheidungsträger der Stadt Karlsruhe sind nun gefordert", heißt es in der Petition, "Spitzensport auch in den Hallensportarten!"
Die Leichtbauhalle könnte jedoch immer nur eine temporäre Lösung sein. Eine Entscheidung steht hier bislang noch aus. "Wir befinden uns in produktiven Gesprächen mit der Stadt", meint Ljubic, "wir sind guter Dinge, dass sich in Zusammenarbeit mit der Stadt eine Lösung finden wird."
Hier gibt es die Petition "Ballsporthalle für Karlsruhe - jetzt!": https://www.openpetition.de/petition/online/ballsporthalle-fuer-karlsruhe-jetzt
Aktualisierung, 16.35 Uhr:
Wurde etwa eine Lösung für das Hallenproblem gefunden? Wie der SWR berichtet, ist soll die Leichtbauhalle kommen. Karlsruhes Sportbürgermeister Martin Lenz habe von einem Glücksfall gesprochen, heißt es im Medienbericht. Bislang fehlt der Stadt aber noch das nötige Geld.
Die Stadt könne nicht mehr als die zugesagten 400.000 Euro beisteuern, so Lenz. Das sei schon mehr als ein Drittel der Gesamtsumme. Den Rest müssten Sponsoren beisteuern. Lenz hofft, dass die Stadt am 6. Mai endgültig grünes Licht für die Leichtbauhalle geben kann.