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Karlsruhe: Skandalwelle hält an: Was wird aus der JVA Bruchsal?

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Skandalwelle hält an: Was wird aus der JVA Bruchsal?

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    Skandalwelle hält an: Was wird aus der JVA Bruchsal?
    Skandalwelle hält an: Was wird aus der JVA Bruchsal?

    Am Mittwoch gaben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt, dass ein 22-jähriger Häftling leblos in der Bruchsaler JVA aufgefunden wurde.Die Obduktion dauert noch an. Ein erster Bericht weist daraufhin, dass der Mann möglicherweise an einer Überdosis Methadon gestorben sein könnte. Den Verdacht gilt es nun zu prüfen.

    Dritter Todesfall in neun Monaten

    Seit Monaten steht die badische Haftanstalt in der Kritik. Im August 2014 starb ein 33-jähriger Häftling im Rahmen eines Hungerstreiks.Den Angestellten wurde dahingehend unterlassene ärztliche Hilfeleistung vorgeworfen. Im Oktober dann der zweite Todesfall innerhalb kürzester Zeit:Ein 52-Jähriger wurde mit blutender Wunde am Fuße einer Gefängnistreppe aufgefunden. Er starb offenbar an einem Herzinfarkt und war daraufhin gestürzt.

    Aufgrund der Schwere der Vorwürfe, entschied sich das Justizministerium schon im ersten Fall, den Leiter der JVA aus Ermittlungsgründen aus dem Dienst zu entlassen. "Der Leiter der Justizvollzugsanstalt Bruchsal wurde im August des vergangenen Jahres vorläufig suspendiert, um eine auch nur von dem Verdacht einer Parteilichkeit freie Untersuchung des damaligen Todesfalles in der Anstalt zu ermöglichen", so heißt es vonseiten des Justizministeriums auf Anfrage von ka-news.

    Kommissarische Leitung in Bruchsal

    Und wie steht es mittlerweile um die Spitze der Haftanstalt? Die vorläufige Suspendierung hat weiterhin Bestand. Vor einer abschließenden Entscheidung im Disziplinarverfahren seien die Ergebnisse der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abzuwarten, wie Steffen Ganninger, Ministeriumssprecher, weiter erklärt. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hatte am 1. Oktober 2014 unter anderem gegen den Leiter der Justizvollzugsanstalt Bruchsal ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung eingeleitet.

    Das Disziplinarverfahren wurde am 17. November 2014 mit Blick auf das strafrechtliche Ermittlungsverfahren ausgesetzt. Aktuell wird die Justizvollzugsanstalt Bruchsal kommissarisch durch Regierungsdirektor Hans Hartwig Dickemann geleitet. Wie genau die Verwaltung in Zukunft gehandhabt werden soll und wer die Zügel langfristig in die Hand nehmen wird, ist bislang unklar.

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