Sofort eingeleitete Reanimationsmaßnahmen blieben laut einer Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe erfolglos. Offenbar habe sich der Mann kurz vor seinem Tode in der Krankenabteilung der JVA aufgehalten. Eine Untersuchung sei angestanden - der Häftling habe über Brustschmerzen geklagt, so heißt es weiter.
Aufgefunden wurde er dann im Flurbereich, am Fuße einer Treppe, mit stark blutender Wunde am Hinterkopf. "Es bestehen derzeit keine Anhaltspunkte für Fremdverschulden", erklärt die Staatsanwaltschaft weiter - da die genaue Todesursache jedoch nicht feststeht, soll eine Obduktion durch das rechtsmedizinische Institut der Universität Heidelberg für Klarheit sorgen. Der Inhaftierte verbüßte mehrere Ersatzfreiheitsstrafen, so heißt es in der Pressmeldung abschließend.
Aktualisierung: Freitag, 11.30 Uhr
Im Fall des gestern in der JVA Bruchsal verstorbenen Gefangenen liegt das vorläufige Obduktionsergebnis vor. Wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe in einer Pressemitteilung bekannt gibt, sei mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Gefangene einen Herzinfarkt erlitten habe und in der Folge zu Boden gestürzt sei. Er habe sich dabei einen mehrfachen Schädelbruch zugezogen.
Nach derzeitiger Erkenntnislage stuft die Staatsanwaltschaft ein unmittelbares Fremdverschulden hinsichtlich durch den Sturz erlittenen Verletzungen als unwahrscheinlich ein. Ob die erforderlichen medizinischen Maßnahmen rechtzeitig getroffen wurden, wird derzeit noch geprüft. Ein histologisches Gutachten steht laut Staatsanwaltschaft ebenfalls noch aus.
Aktualisierung, 13 Uhr
"Der Tod eines Gefangenen in Bruchsal, der nach einem ersten Obduktionsergebnis auf einen Herzinfarkt zurückzuführen ist, ist zu bedauern. Mein Mitgefühl gilt vor allem den Angehörigen des Verstorbenen", sagte Justizminister Rainer Stickelberger.
"Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind noch nicht abgeschlossen. Sie geht nun auch der Frage nach, ob alle notwendigen medizinischen Maßnahmen rechtzeitig getroffen wurden. Im Interesse der Bediensteten im Justizvollzug, die Tag für Tag eine schwierige Arbeit zu leisten haben, hielte ich es für hilfreich, wenn in der Öffentlichkeit keine vorschnellen Vorverurteilungen getroffen würden."
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