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Bruchsal: Toter Häftling in Bruchsaler JVA: Starb er an einer Überdosis?

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Toter Häftling in Bruchsaler JVA: Starb er an einer Überdosis?

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    JVA Bruchsal
    JVA Bruchsal

    Nach ersten Erkenntnissen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Karlsruhe stand der im November 2012 wegen Gewaltdelikten inhaftierte und seit Anfang Januar in Bruchsal einsitzende Mann unter Dauerbehandlung mit Medikamenten. Das geht aus einer gemeinsamen Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft hervor.

    Er war beim morgendlichen Aufschließen seiner Zelle gegen 6.05 Uhr vom Wachpersonal leblos auf seinem Bett liegend aufgefunden worden. Ein hinzugerufener Notarzt konnte nur noch den Tod des 22-Jährigen feststellen. Derzeit sind die kriminalpolizeilichen Ermittlungen zur Feststellung der noch unklaren Todesursache unter Hinzuziehung der Rechtsmedizin im Gange. Die auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe angeordnete Obduktion des Verstorbenen findet noch am Mittwoch statt. Über das vorläufige Ergebnis der Obduktion soll nachberichtet werden.

    Aktualisierung, Donnerstag - 10.40 Uhr:

    Auch nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis ist die Ursache für den Tod des 22-jährigen Gefangenen, der am Mittwochmorgen tot in seiner Zelle aufgefunden wurde, weiter unklar. Das geht aus einer Presseinformation der Polizei hervor.

    Nach den Feststellungen des Instituts für Rechtsmedizin und Verkehrsmedizin der Universität Heidelberg gibt es keine Anzeichen äußerer Gewalteinwirkung. Ein Schnelltest auf Methadon sei jedoch positiv ausgefallen. Die Staatsanwaltschaft hat zur weiteren Klärung eine feingewebliche und eine chemisch-toxikologische Untersuchung angeordnet. Hierbei sollen insbesondere weitere Feststellungen zu der etwaigen Einnahme von Methadon und weiteren Medikamenten getroffen werden.

    Nach Mitteilung des rechtsmedizinischen Instituts werden die weiteren Untersuchungen mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Wie der Gefangene möglicherweise an Methadon gelangt ist und ob hierin eine Ursache für den Tod zu sehen ist, ist noch unklar. Der Verstorbene hat nicht an einem Methadonprogramm teilgenommen.

    ka-news Hintergrund

    Erst vergangenes Jahr sorgte die Bruchsaler JVA mit einem rätselhaften Häftlingstod für Schlagzeilen. Damals war ein Gefangener laut Obduktion verhungert. Daraufhin wurde der JVA-Leiter entlassen. Wie bekannt wurde, gab es in der Bruchsaler Anstalt schon zuvor Auffälligkeiten. So sollen Gefangene unbegründet Nacktuntersuchungen ausgesetzt worden seien.

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