Eine Runde geht noch. Bei Bahnen, die allerdings eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren erreicht haben, ist irgendwann Schluss. "Dann lohnt sich auch eine Instandsetzung nicht mehr und die Fahrzeugflotte wird modernisiert oder mit neuen Bahnen ersetzt", sagt Nicolas Lutterbach, Pressesprecher der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) im Gespräch mit ka-news.de.
Verdopplung der ÖPNV-Fahrzeuge bis 2023
Heißt: Ein Teil der Karlsruher Straßenbahnflotte wird bald aussortiert.
Wie diese Aussehen werden, können sich Interessierte am 24. und 25. Januar am Rheinhafen anschauen. Dann öffnet der Verkehrsbetrieb Karlsruhe (VBK) für alle Interessierten nämlich die Türen der MockUp-Halle in der Wikingerstraße. Während die neue Generation an Bahnen präsentiert wird, drängt sich eine Frage auf: Was passiert mit den alten, ausrangierten Bahnen?
Wie viele Bahnen aber genau in den Ruhestand gehen, kann Lutterbach nicht sagen. Da außerdem die Fahrgastzahlen im ÖPNV steigen sollen, käme die VBK ohnehin nicht drumherum die ein oder andere Bahn, welche ihren Zenit überschritten hat, zu ersetzen.

"Wir haben natürlich auch das große Thema ÖPNV-Ausbau zu beachten. Das Land möchte im ÖPNV bis 2030 eine Verdopplung der Fahrzeuge", so Lutterbach weiter. Insofern bräuchte Karlsruhe sogar zusätzliche Bahnen. Die Lebenszeit einer Tram aber bis ins Unendliche auszureizen, sei auch deshalb nicht möglich, da sich die Ansprüche an die Bahnen geändert haben. Beispielsweise ist die neue Generation mit Klimaanlagen ausgestattet, während die älteren Fahrzeuge keine haben.

Was passiert eigentlich mit den alten Bahnen?
Einen Gnadenhof für Karlsruher Straßenbahnen gibt es in dem Sinne aber nicht. Vielmehr sei die Verwendung ganz unterschiedlich. "Das ist letztendlich wie beim Auto auch, was noch funktioniert und verwendet werden kann, das schlachtet man aus", so Lutterbach. Bei alten Bahnen führe der letzte Weg meist auf den Schrottplatz. Es sei denn, es melden sich Interessenten.

Einer davon sei in der Vergangenheit immer wieder der Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe e.V. gewesen. "Die kümmern sich so ein bisschen um das historische Erbe des Straßenbahnbetriebs", erklärt Lutterbach. So kündigt der Verein für kommenden Monat etwa eine Fotosonderfahrt mit der bunt- türkisen "Rizzi-Bahn" an. Diese soll demnächst außer Betrieb genommen werden und zuvor noch einmal nach Ittersbach führen.
Ob es aktuell schon Interessenbekundungen oder gar Übergabeverträge für die alten Bahnen gibt, weiß Lutterbach nicht. Es sei ja aber auch noch etwas Zeit, so der Pressesprecher. Wer übrigens wissen möchte wie die neuen Bahnen aussehen, kann Ende Januar zum VBK-Gelände im Rheinhafen fahren: Am Dienstag und Mittwoch, 24. und 25. Januar, stellen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) in der Wikingerstraße das neue Bahnmodell erneut aus.
