Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Schluss mit dem Tarif-Dschungel: Verkehrsverbünde vereinigt Euch!

Karlsruhe

Schluss mit dem Tarif-Dschungel: Verkehrsverbünde vereinigt Euch!

    • |
    • |
    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: (Archiv)

    Schafft die unzähligen Verbünde ab! Und macht einen großen für ganz Baden-Württemberg. Was spricht denn gegen einen einheitlichen Landestarif? Baden-Württemberg ist ein Flickenteppich - und zwar einer aus Verkehrsverbünden. Über 20 gibt es hier. In Hessen geht's doch auch. Dort gibt es nur zwei: Nord- und Südhessen.

    Der Vorteil für die Fahrgäste: Kompliziertes rumrechnen, endloses Tarifbestimmungen wälzen und am Fahrkartenautomaten verzweifeln bis die Bahn weg ist - all das wäre Vergangenheit. Denn, gerade am Hauptbahnhof der "fremden" Stadt angekommen, beginnt das Studium der Tarifbestimmungen von Neuem: Gilt hier das 24-Stunden-Ticket auch 24 Stunden? Bin ich schon Rentner? Oder doch noch Student? Dürfen meine fünf Kinder mitfahren oder doch nur der Hund? Welcher Tarif ist am günstigsten?

    So braucht man für eine Fahrt in benachbarte Städte mindestens drei verschiedene Tickets. Eine Beispielrechnung: Sonntagsausflug von Karlsruhe zum Heidelberger Schloss. Wir starten in der ka-news-Redaktion. Ticket vom Gottesauer Platz bis zum Hauptbahnhof: 2,30 Euro. DB-Ticket vom Karlsruher bis zum Heidelberger Hauptbahnhof: 11,40 Euro. Fahrkarte von dort zum Uniplatz Heidelberg: wieder 2,30 Euro. Drei Verkehrsunternehmen, drei Tickets und 16 Euro für eine Fahrt von gerade einmal rund 60 Kilometern!

    Verkehrsverbünde sind Konkurrenten. Jeder will in seinem Verbund nur seine Tickets verkaufen. Klar, auch die Bahn hat ein Interesse daran, ihre Fahrkarten an den Mann zu bringen. Es geht um Einnahmen. Um nichts anderes als Geld. Fahrkarten der Verbünde werden mit öffentlichen Geldern subventioniert und so den Bürgern schmackhaft gemacht, kein Landkreis will daher die Kunden eines anderen Verbundes mitfinanzieren. Kompromisse gibt es daher nur selten.

    Ein leidvolles Beispiel dafür ist die Strecke von Karlsruhe nach Heidelberg mit der Verbundgrenze bei Bad Schönborn. Jahrelang stritten die beiden Nachbarverbünde KVV und VRN über eine attraktive Lösung für Pendler dieser Strecke. Letztlich startete der KVV einen Alleingang. Seit einem Jahr gibt es eine Anschlusskarte in den VRN  für KVV-Zeitkarteninhaber. Da der Landkreis das Ticket bezuschusst, wird es nur für Kunden im KVV-Einzugsgebiet angeboten. Irgendwie verständlich. Eine gemeinsame Lösung müsste her. Doch der VRN bleibt stur und bietet diese Art von Ticket "seinen" Kunden nicht an. Das ist absurd und unfair!

    Liebe Entscheider, springt über Euren Schatten! Brecht die verkrusteten Strukturen auf, verabschiedet Euch von eurer Behördenmentalität und beendet den politischen Widerstand. Tut es für den ÖPNV und die Fahrgäste! Verkehrsverbünde dieses Landes vereinigt Euch!

    Siehe auch:

    Ticket-Wahnsinn: Von Heidelberg nach Karlsruhe - eine Strecke, zwei Preise

    ka-Reporter: Pendeln von Karlsruhe nach Stuttgart - warum so teuer?

    KVV belohnt Vielfahrer: Endlich kommt das VRN-Anschlussticket

    KVV stößt an die Grenze: Endstation Bad Schönborn Süd

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden