ka-Reporterin Isabelle Brinkmann aus Karlsruhe studiert an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart (DHBW) Sozialarbeit. Zu ihrem Studium gehören sowohl Theorie- als auch Praxisphasen. Der theoretische Unterricht findet in Stuttgart statt, die Praxis in Karlsruhe.
Bahn: Mehr Rabatt geht nicht
Das heißt für die 22-Jährige, die in Karlsruhe wohnt, dass sie alle drei Monate während der Unterrichtsphase für den gleichen Zeitraum täglich von Karlsruhe nach Stuttgart pendeln muss. Und das geht mächtig ins Geld. 237 Euro zahlt sie für ein Monatsticket für diese Strecke. "Das ist zu viel für Studenten", findet sie. Das Ticket ist für Studenten bereits rund 30 Euro günstiger.
Eine normale Monatskarte für diese Strecke kostet 268 Euro. Für Brinkmann ist der Rabatt aber zu gering. "Ich finde es unfair, dass Leute, die Geld verdienen, nur ein paar Euro mehr zahlen als Studenten". Sie wünscht sich einen höheren Rabatt. Zudem versteht sie nicht, warum auf die Monatskarte nicht auch noch der Bahncard-Rabatt angerechnet werden kann.
Auch wäre es für Studenten wesentlich günstiger, wenn sie das Semesterticket in Stuttgart für 175 Euro im Semester und dazu die Monatskarte des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) nutzen könnten. Das Problem: In den Stoßzeiten von 7 bis 9 Uhr fahren auf dieser Strecke nur Intercity-Züge und keine Regionalzüge, aber nur in diesen wären die Tickets der Verbünde gülitg. Auch ein Umzug kommt für Brinkmann aus Kostengründen derzeit nicht in Frage.
Für Regionalzüge ist das Land zuständig
Eine Sprecherin der Deutschen Bahn erklärt auf ka-news-Anfrage: "Unsere Monatskarten sind schon sehr stark rabattiert." Mehr könne das Unternehmen nicht anbieten, da es sonst selbst zu viel Verlust machen würde. Die Verbünde könnten Semestertickets so günstig anbieten, da sie stark subventioniert würden. Verluste würden durch die Landkreise ausgeglichen. Die Bahn habe diese Möglichkeiten nicht und bliebe auf den Kosten sitzen, daher könne sie die Tickets nicht noch billiger anbieten. Man bewege sich mit dem Preis schon an der Schmerzgrenze, ein zusätzlicher Bahncard-Rabatt sei daher nicht möglich.
Dass die Regionalzüge auf dieser Strecke nur alle zwei Stunden fahren, liege daran, dass das Land Baden-Württemberg als Auftragsteller nicht mehr dieser Verbindungen bestellt habe. Da die DB Regio im Auftrag des Landes handle, fahre das Unternehmen nur das, was auch bestellt wurde. "Für die Anzahl der Verbindungen mit Regionalzügen ist das Land Baden-Württemberg verantwortlich." Dennoch findet die Bahn-Sprecherin, dass für Pendler Bahnfahren immer noch der günstigste Weg sei. Für die gleiche Strecke mit dem Auto seien über 800 Euro im Monat fällig, rechnet sie vor.
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