"Dies ist kein Badesee!!! Badeverbot!!" stellt die Stadt Karlsruhe seit Dienstag im Citypark klar. Der neue Stadtpark sollte ein Schmuckstück und "Ort der Erholung" für die Bürger sein - doch nur wenige Tage nach der feierlichen Eröffnung (ka-news berichtete) stehen anstelle der Erholung am Stadtgartensee erneut Bauzäune.
Was war passiert? "Aufgrund Vandalismus wurden die wassertechnischen Einrichtungen und die ökologisch wirksamen Randbereiche massiv beschädigt", steht auf einem vom Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe aufgestellten Schild zu lesen. Bauzäune umrunden aktuell den 1.200 Quadratmeter großen See, die sechs Meter hohen Fontänen sind ausgestellt.
Anwohner sprechen von "Schildbürgerstreich"
Über die Vorgehensweise wundern sich einige Leser: "Von Vandalismus wird auch geschrieben [...]", so ein ka-Reporter, der nicht namentlich genannt werden möchte, "es muss doch jedem klar sein, dass bei sommerlichen Temperaturen am Wasser Abkühlung gesucht und so jede Gelegenheit, die sich bietet, genutzt wird. [...] Hier waren nur friedliche Menschen, die sich am Wochenende etwas erholt haben!"

Weiter schreibt er: "Für mich und andere Anwohner ist das, was da geschieht, nicht zu verstehen. Erst einen See anlegen, eröffnen und dann wegen Lebensgefahr absperren, würden wir in Schilda wohnen, könnte ich das als Schildbürgerstreich verstehen."
Die Stadt bestätigt gegenüber ka-news, dass der Missbrauch des Sees als Badesee die Absperrung notwendig machte. Über die Höhe des Schaden oder die Dauer der Reparaturmaßnahmen ist bislang noch nichts bekannt. Die Stadt will am Mittwoch informieren. Auf dem Schild am See heißt es: "Der See muss für absehbare Zeit zu Ihrer Sicherheit abgesperrt bleiben. Wie bemühen uns um zeitnahe Reparatur und Wiederherstellung der Anlage."
Aktualisierung, 13.57 Uhr:
Mittlerweile hat sich die Stadt in einer Pressemeldung zu der Sperrung geäußert. Darin heißt es, dass der See am Wochenende "zweckentfremdet genutzt" wurde. So handele es sich bei der Wasserfläche nicht um einen Badesee, sondern um ein Gewässer, welches bei warmen Wetterlagen die "klimatische Situation" verbessern solle.
"Die Wasserflächen wurden als Badesee genutzt, die Fontänendüsen sowie die Wasserzuspeisungseinrichtungen wurden durch Vandalismus derart beschädigt, dass diese ihre Funktion nicht mehr wie geplant erfüllen", heißt es in der Pressemeldung weiter. Zudem sei der Schilfgürtel "abgetrampelt" und der Kies im Uferbereich verlagert worden.
Als nächstes sollen die entstandenen Schäden nun wieder behoben werden. Dem Uferbereich soll dann auch ausreichend Zeit gegeben werden, sich zu entwickeln. Bis dahin, bleibt der Zaun "auf unbestimmte Zeit" stehen.
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