Sehr geehrte Frau Bohner,
Ihr Kommentar stimmt mich traurig, zeigt er mir doch, wie sehr ein bestimmtes Fehlverhalten der Menschen bereits akzeptiert und zum Regelfall wird. In Karlsruhe, wie in anderen Städten auch, ist das "Baden" in Wasseranlagen ausnahmslos verboten, auch wenn nicht ausdrücklich ein Schild davor steht.
Es gibt eine Parkordnung, nun gut, das interessiert eh niemanden. Aber ein bisschen Verstand würde einem eigentlich sagen, dass ein Ziersee, der eine sensible Uferbepflanzung sowie zwei Fontänen mit Umwälzpumpe aufweist, kein Badesee ist. Der Vandalismus wird im Übrigen von uns nicht darin gesehen, dass ein paar Kinder planschten oder die Füße ins Wasser gehalten wurden. Hier wurde massiv und mutwillig beschädigt, auch Steine in den See verbracht und so fort.
Auch andere - zum Beispiel das Land am Schlossplatz - haben erhebliche Probleme. Dort werden die Wasseranlagen zerstört, indem Steinchen von den Wegen eingebracht werden, welche die Düsen beschädigen, teure Instandsetzungen sind die Folge.
Warum akzeptieren Teile der Bevölkerung eigentlich nicht, dass solche Anlagen weder für Hunde noch für Menschen als Planschbecken gedacht sind und dies auch nicht aushalten? Von der fehlenden Wasserqualität mal abgesehen. Also ich würde mein Kind da nicht rein schicken. Diese Anlagen sind dazu da, sie anzusehen beziehungsweise am Rande zu sitzen, das Plätschern und die Anmutung zu genießen, außerdem haben sie eine kühlende Wirkung, aber nicht, indem man darin badet, sondern weil Wasser immer einen kühlenden Einfluss auf die Umgebung hat.
Und nochmal: gebadet werden darf ausschließlich in Schwimmbädern und in dazu ausdrücklich zugelassenen Bagger- beziehungsweise Badeseen oder Kinderplanschbecken. Das ist keine Karlsruher Erfindung, das ist überall in Deutschland so.
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