Das vergangene Jahr war für das Personal des KOD nicht unbedingt leicht. Die Aufgabe ist klar: Die Ordnungshüter sollen die objektive Sicherheitslage in Karlsruhe verbessern und das subjektive Sicherheitsempfinden der Karlsruher Bevölkerung erhöhen. Das Jahr 2015 stellte den Ordnungsdienst allerdings vor Herausforderungen.
KOD kontrolliert Asyl-Unterkünfte und Straßenstrich
Im vergangenen Jahr war der KOD vor allem in der Innenstadt unterwegs. Insgesamt gingen die Streifen 8.463 Beschwerdemeldungen nach, die entweder beim KOD direkt bei der Polizei eingegangen waren. Weitere Einsätze ergaben sich laut Sicherheitsbericht aus Feststellungen während der Streifentätigkeit. Die Schwerpunkteinsätze: Präsenzstreifen im Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation und Kontrollen der Sperrbezirksordnung.
Insgesamt erfolgten beim KOD nach eigener Aussage allein 939 Einsätze in Bereichen, an dene sich vermehrt Flüchtlinge in Karlsruhe aufhielten, wie etwa der Bereich rund um die Aufnahmestellen, der Hauptbahnhof, der Bereich Innenstadt-Ost mit den Schwerpunkten Adlerstraße, Kronenstraße, dem Kronenplatz sowie Grünanlagen und Bolzplätzen.
Rückblickend zieht der KOD in diesen Bereichen ein positives Fazit. So sei es dank der Präsenzstreifen gelungen, das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung wieder zu verbessern. Doch auch die Flüchtlinge hätten von den Präsenzstreifen des KOD profitiert, heißt es im Bericht. Es konnte dadurch den Flüchtlingen oftmals Hilfe geleistet und Beratung angeboten wurden. Viele von ihnen seien teilweise orientierungslos im Stadtgebiet anzutreffen gewesen, beschreibt der KOD.
Der zweite große Einsatzschwerpunkt des KOD: die Kontrolle von Örtlichkeiten, die als Standorte für Straßenprostitution bekannt sind. In der Fächerstadt gibt es seit dem 13. Januar des vergangenen Jahres eine neue Regelung, wo Prostitution verboten ist. Zum Sperrbezirk gehören unter anderem der Mendelssohnplatz, die Wolfartsweierer Straße, der Karl-Wilhelmplatz und der Adenauerring. Auch auf der Kaiserstraße, der Schwarzwaldstraße und der Stuttgarter Straße ist Straßenprostitution verboten. Hier war laut Sicherheitsbericht der Stadt noch "jede Menge Aufklärungsarbeit gegenüber den Straßenprostituierten zu leisten".
KOD-Mannschaft tritt unterbesetzt an
Insgesamt nahmen diese zwei Aufgabenbereiche beim KOD 2015 etwa ein Zehntel seiner Gesamteinsatzzeit ein. Gleichzeitig hatte der Ordnungsdienst allerdings auch ein Problem: 2015 war eine Komplettbesetzung nicht gegeben, da zwei Beschäftigte den KOD aus privaten Gründen verließen. "Da eine zeitnahe Wiederbesetzung der Stellen nicht möglich war, hatte der KOD leider über das gesamte Jahr 2015 hinweg nicht seine volle Personalstärke", heißt es im Sicherheitsbericht. Die Unterbesetzung habe sich auch bei der Bewältigung der Aufgaben immer wieder negativ bemerkbar gemacht.
Durch die hohen Einsatzzeiten im Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation und der Kontrolle der Sperrbezirksordnung konnte an anderen Örtlichkeiten wie zum Beispiel dem Werderplatz weniger Präsenz gezeigt werden. Durch die veränderten Situationen sah sich die Einsatzleitung des KOD gezwungen, den gesamtstädtischen Bereich neu zu definieren. Ausgerichtet an den Einsatzzahlen wurde das Stadtgebiet in sechs Kontrollbereiche unterteilt, die seither durch den KOD mehr oder weniger stark kontrolliert werden.

Hintergrund bei ka-news:
Mit Blick auf die Zahlen lässt sich sagen, dass die von der Polizei erfassten Straftaten gegenüber dem Vorjahr angestiegen sind. 2015 verzeichnete die Polizei 33.323 Delikte- und damit rund acht Prozent mehr als noch 2014.
Wie aus dem Sicherheitsbericht der Stadt hervorgeht, nahmen die Gewaltdelikte 2015 um 23,1 Prozent, die Ladendiebstähle um 17,6 Prozent und die Zahl der Straßenkriminalität um 6,5 Prozent zu. Bezogen auf 100.000 Einwohner liegt Karlsruhe mit 11.106 Straftaten im Vergleich mit den anderen baden-württembergischen Städten wie Freiburg (13.396) und Mannheim (11.654) erneut im Mittelfeld.
Am häufigsten verzeichnete die Karlsruher Polizei Fälle von Straßenkriminalität (7.578), gefolgt von Vermögens- und Fälschungsdelikten (7.457) und Rohheitsdelikten (3.149).
Ein Jahr unterwegs: Zahlen sich die Fahrradstreifen des KOD aus?
Sicherheit beim Baden: KOD wird erneut am Rheinstrandbad eingesetzt
Sicherheit in Karlsruhe: Hier sind die Brennpunkte der Fächerstadt
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!