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Karlsruhe: Polizei bestätigt weiteren Giftköder in Rintheim

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Polizei bestätigt weiteren Giftköder in Rintheim

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    In Rintheim hat sich nun ein weiterer Verdacht auf Giftköder bestätigt.
    In Rintheim hat sich nun ein weiterer Verdacht auf Giftköder bestätigt. Foto: Angelika Warmuth

    Wie die Karlsruher Polizei im Einzelnen bekannt gibt, hatte der Spaziergänger den Fraßköder im Bereich des Bahnübergangs der Kleingartenanlage Kuhweide in Rintheim gefunden, in dem nach einer seit heute vorliegenden Vollanalyse giftige Cumarin-Derivate nachgewiesen wurden.

    Hundebeseitzer bemerkt "knödelartige hellbeige Masse"

    Der Mann war am 15. Dezember mit seinem Hund im Bereich des Rintheimer Bahnhöfle unterwegs. Sensibilisiert durch die vorangegangenen Berichte der Polizei zog er seinen angeleinten Vierbeiner zurück, als dieser auffällig am Wegesrand an Laub schnupperte. Der Hundebesitzer entdeckte dann eine knödelartige hellbeige Masse, die mit Getreidekörnen und Grashalmen versetzt war. Er sicherte den Fraßköder und verständigte die Polizei.

    Eine sofort veranlasste Eingangs- und Voruntersuchung des Stoffes beim Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg verlief zunächst im Hinblick auf Insektizide (zum Beispiel E 605) und diverse Rattengifte ohne Befund. Am 30. Januar erhielt die Polizei nun das Gutachten der Vollanalyse. Bei der Untersuchung wurden im Köder die Cumarin-Derivate Brodifacoum, Difenacoum und Difethialon festgestellt.

    Diese Cumarin-Abkömmlinge wirken über eine Störung der Blutgerinnung, so dass es nach Aufnahme durch ein Tier zu allgemeiner Blutungsneigung und letztlich zum Verbluten in die Leibeshöhle kommt. Brodifacoum, Difenacoum und Difethialon waren früher als Pflanzenschutzmittel zugelassen. Derzeit sind die Stoffe nur, unter teils strengen Auflagen, für die Bekämpfung von Ratten und Hausmäusen in gesicherten Köderboxen zugelassen. Die Stoffe sind in ihrer Wirkung auch für Menschen sehr gefährlich. Jeglicher Kontakt sollte unbedingt vermieden werden.

    Keine weiteren Fälle bekannt

    Am 4. Januar wurde auf der gegenüberliegenden Seite der Bahnlinie beim Hinterwiesenweg ein ähnlich aussehender, mit Getreide gespickter Fraßköder gefunden. Die chemisch-toxischen Voruntersuchungen waren auch hier unauffällig. Das Ergebnis der Vollanalyse steht derzeit noch aus. Die Polizei bittet nach wie vor um Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen können. Ein Zusammenhang mit den bereits Anfang Dezember bekannt gewordenen Fällen vom nahe gelegenen Hinterwiesenweg, bei denen zwei Hunde verstorben sind, ist nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen naheliegend.

    Weitere Vergiftungsfälle sind jedoch glücklicherweise nicht festgestellt worden. Möglichweise wurden die Köder unsachgemäß gegen Krähen oder Greifvögel ausgelegt. Wer etwas Verdächtiges feststellt, wird gebeten, sich mit der nächstgelegenen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen oder den Polizei Notruf 110 zu wählen.

    Hier geht es zum Facebook-Auftritt der Karlsruher Polizei zum Thema Giftköder.

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