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Karlsruhe: Pfizer-Areal in Hagsfeld: Landschaftspark bleibt, Rinder ziehen um

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Pfizer-Areal in Hagsfeld: Landschaftspark bleibt, Rinder ziehen um

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    Auf der Karl-Pfizer-Anlage grasen auch Ziegen des Beideck-Hofes - diese sollen den Park-Besuchern auch künftig den Spaziergang versüßen.
    Auf der Karl-Pfizer-Anlage grasen auch Ziegen des Beideck-Hofes - diese sollen den Park-Besuchern auch künftig den Spaziergang versüßen. Foto: (mw)

    Gewerbeflächen sind in Karlsruhe knapp. Die Stadt ist daher immer froh, wenn Firmen dennoch geeignete Flächen finden und damit dem Wirtschaftsstandort Karlsruhe erhalten bleiben. Doch eine Ansiedlung von Gewerbe und damit Verkehr kommt bei Bürgern nicht immer gut an. So auch im Stadtteil Hagsfeld.

    Auf dem Pfizer-Areal in Hagsfeld will die Karlsruher Firma Simon Hegele investieren. Ende April informierten Stadt und Investor bei einem Vor-Ort-Termin die Öffentlichkeit über die Pläne.Demnach sollen dort zwei Gebäude mit fünf Hallen und rund 200 Pkw- und sieben Lkw-Parkplätzen gebaut werden. Das Karlsruher Traditionsunternehmen will dort seine bisherigen Standorte in der Hardeckstraße und der Fettweisstraße zusammenlegen. Für das Vorhaben müssen die Galloway-Rinder, die zu einer Attraktion über die Stadtgrenzen hinaus geworden sind, umziehen. Ihre derzeitige Weide befindet sich auf einer privaten Gewerbefläche. Etwa 200 Meter vom bisherigen Gelände entfernt will die Stadt eine Alternative für die seltenen Tiere schaffen. Das Baurecht der Investors erkennen auch alle Fraktionen an.

    Mehr Verkehr für Hagsfeld?

    Die Bürger und Stadträte sorgen sich nun aber um den Landschaftspark und die Zukunft der Galloway-Rinder. Außerdem glauben sie, dass die Ansiedlung eines Logistikzentrums mehr Verkehr für Hagsfeld bedeute. "Als Hagsfelder Bürger kommt man sich verschaukelt vor. Der Verkehr wird immer mehr. Die Situation ist völlig unbefriedigend für die Hagsfelder", kritisierte FDP-Stadtrat Thomas Hock. Thorsten Ehlgötz von der CDU wies darau hin, dass es bereits heute schon in Hagsfeld "sehr große Verkehrsprobleme" gebe. Eine Südumfahrung des Stadtteils - die Nordtangente - sei daher bereits jetzt dringend notwendig. Johannes Honné von den Grünen sagte indes: "Der Landschaftspark ist eine grüne Oase. Er ist wichtig für Hagsfeld."

    SPD-Stadträtin Elke Ernemann befürchtet, dass durch die Pläne vom Landschaftspark nur noch eine "Rumpflandschaft" übrig bleibe. Bereits im Jahr 2008 habe sich die SPD-Gemeinderatsfraktion mit einem Antrag für den Fortbestand des Landschaftsparks auf dem Pfizer-Areal in Hagsfeld eingesetzt. Die SPD wollte daher in einem Antrag wissen, warum die Stadt damals das Gelände nicht erworben habe, um es zu schützen. Die Fraktion warf der Stadtverwaltung daher schwere Versäumnisse vor. Denn durch den Bauantrag eines Investors stehe der beliebte Landschaftspark vor dem Aus.

    Landschaftspark bleibt, Rinder bekommen Ersatzweide

    Wie die Stadt mitteilt, sei der Kauf damals "wegen sehr unterschiedlicher Preisvorstellungen nicht zustande gekommen". "Da es sich um Gewerbegebiet handelt, hätte alleine das Grundstück rund 20 Millionen Euro gekostet. Es war unverhältnismäßig und unvorstellbar, dass die Stadt während der Finanzkrise eine solche Summe für eine Weide mit Rindern ausgibt", erläuterte Erste Bürgermeisterin Margret Mergen am Dienstag. Des Weiteren betonte Mergen: "Der Landschaftspark bleibt auch in Zukunft in seiner Ausdehnung erhalten. Lediglich die Rinder müssen umziehen." Nur etwa 200 Meter entfernt sei bereits eine passende Weide gefunden worden.

    Eberhard Fischer von der Karlsruher Liste (KAL) bemerkte: "Jeder Grundstücksbesitzer hat das Recht im Rahmen des Bebauungsplans etwas mit seinem Grundstück zu tun." Hier habe die Stadt so gut wie keine Handhabe. "Es gibt eigentlich keinen Grund massiv zu verhindern, dass hier jemand mit einem Gewerbegebiet kommt", sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup. Der Bebauungsplan lasse dies zu. Außerdem sei der Landschaftspark nicht in Gefahr.

    Die Stellungnahme der Stadtverwaltung zum Antrag der SPD-Fraktion im Wortlaut sowie einen Kartenausschnitt gibt es hier (Link führt zu PDF auf der Webseite der Stadt Karlsruhe)

    Was der Karlsruher Gemeinderat am Dienstag noch entschieden hat, finden Sie hier: Einfach hier klicken!

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