1. Grüne Welle in Karlsruhe: Ettlinger Straße in Richtung Innenstadt
Auf den Abschnitt der Ettlinger Straße zwischen der Rüppurrer Straße und der Augartenstraße treffen diese Voraussetzungen zu, da hierüber eine wichtige Route aus Richtung Ettlingen/Rüppurr/Dammerstock in Richtung der Karlsruher Innenstadt verläuft.

2. Grüne Welle in Karlsruhe: Kriegsstraße über Karoline-Luise-Tunnel
Auf der Kriegsstraße gibt es den Karoline-Luise-Tunnel, der eine gute Strecke für den Autoverkehr biete. Dadurch könne der darüber verlaufende Verkehr so geregelt werden, dass Radfahrer und Fußgänger Vorrang haben. Obwohl es auf der Kriegsstraße zwischen Kapellenstraße und Karlstor keine offizielle Fahrradroute gibt, nutzen viele Menschen diese Strecke mit dem Fahrrad. Das liegt an der guten Fahrradinfrastruktur. Daher sei es sinnvoll gewesen, auch hier eine Grüne Welle für den Radverkehr einzurichten.

Eine intelligentere Ampelschaltung soll es dank dem neuen Verkehrsleitsystem in Karlsruhe geben. Diese misst live, wie lange Autos wo stehen müssen, welche Fußgängerüberquerungen länger "grün" brauchen und an welchen Stellen sich gar grüne Wellen etablieren lassen könnten.

Auf Basis dieser Daten hat Verkehrsleitzentrale Karlsruhe, das Zuhause des Verkehrsleitsystems, die erste grüne Welle für Fahrradfahrer in Karlsruhe eingeführt.
Warum der Ausbau weiterer "Rad-Wellen" stockt
ka-news.de hat die Stadt gefragt, ob diese Streckenabschnitte wohlmöglich nur der Anfang sind, um noch weitere grüne Wellen für den Radverkehr zu etablieren. Die Antwort fällt ernüchternd aus. Mit den beiden Strecken ist das Limit an Möglichkeiten wohl erreicht.
Die Stadt erklärt, dass der Radverkehr im Gegensatz zum Auto-Verkehr "ein sehr inhomogenes Geschwindigkeitsniveau" habe. Sprich, die Fahrradfahrer sind mit unterschiedlicheren Geschwindigkeiten unterwegs, als die Autofahrer. Dabei spielen wohl vor allem auch E-Bikes eine Rolle.
Radfahrer fahren nicht einheitlich genug?
Das bedeutet, dass für eine "Grüne Welle" die Abstände der Ampeln nicht zu groß sein dürfen, da sich die Fahrradpulks ansonsten zu sehr auflösen und sehr lange Grünzeiten an den Folgeampeln erforderlich wären, um möglichst viele Radfahrer in der Grünen Welle zu halten. Solche langen Grünphasen würden gleichzeitig lange Wartezeiten für die anderen Verkehrsteilnehmer bedeuten.
Wann kann eine Strecke "Grüne Welle" für Radfahrer erhalten?
Die Auswahl der Streckenabschnitte erfolge unter folgenden Gesichtspunkten:
- Der Anteil an Radfahrern ist groß genug.
- Der Verkehr soll so wenig wie möglich gestört werden.
- Die Abstände zwischen den Kreuzungen sind kleiner als 400 Meter.
- Radwege sind getrennt vom Autoverkehr, also eigene Wege oder Fahrstreifen für Fahrräder.

Da Fahrräder und Autos unterschiedliche Geschwindigkeiten haben, könne laut Stadt nur für eine der beiden Verkehrsarten eine Grüne Welle eingerichtet werden.
3. Grüne-Welle in der Hans-Thoma-Straße?
Aufgrund bestimmter Voraussetzungen, die für Grüne Wellen für den Radverkehr wichtig sind, kommen in Karlsruhe nur noch wenige Straßenabschnitte dafür infrage.

In Planung und zum Teil umgesetzt ist der Streckenabschnitt der Hans-Thoma-Straße zwischen der Moltkestraße und der Waldstraße/Zirkel.

Die Grüne Welle ist allerdings durch die momentane Baustellenverkehrsführung an der Kunsthalle nur bis zur Stephanienstraße nutzbar.
Weitere Grüne Wellen sind für den Radverkehr bislang nicht in Planung.
Lieber raus aus Karlsruhe?
Wo grüne Wellen keine Rolle spielen: Die fünf schönsten Fahrradtouren rund um Karlsruhe.