Jetzt wurde offiziell der zweite Teil der Kombilösung eröffnet, wie fühlt sich das an?

"Es ist ein gutes Gefühl, man war ungeduldig. Es ist auch eigentlich nicht der zweite Teil, sondern der zweieinhalbste: Die eine Hälfte des zweiten Teils, nämlich die oberirdische Gestaltung, hatten wir schon lange fertig. Es ist ein supergutes Gefühl, aber nach der Anstrengung ist vor der der Anstrengung."

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Sie haben in der Eröffnungsrede ein, zwei Probleme angesprochen, die es bei der Kombilösung gegeben hat - haben Sie leichte Bauchschmerzen, dass noch irgendetwas kommen könnte?

"Bauchschmerzen habe ich mir abgewöhnt, aber man muss natürlich immer bereit sein, dass noch ein Thema auftauchen könnte an das vorher noch niemand gedacht hat - möglicherweise gilt das hier auch. Auf der anderen Seite hat es jetzt wochenlang verschiedene Feuerwehr-,  Brandschutz- und Sicherheitsübungen gegeben und daher wird das eigentliche Tunnelbauwerk hervorragend funktionieren. Natürlich kann sich in der Abstimmung noch das ein oder andere Teilproblem auftun, aber Bauchschmerzen habe ich keine."

Hand aufs Herz: Was hat Ihnen mehr schlaflose Nächte bereitet - der Straßenbahn- oder der Autotunnel?

"Ganz klar der Stadtbahntunnel, weil wir da ganz verrückte Sachen gemacht  haben, wie beispielsweise knapp unter der Oberfläche bauen. Oder ein Gutachten, das uns gesagt hat, dass 150 Häuser gefährdet sind, die wir mit Beton unterbauen müssten - dann gab es ein anderes Gutachten, das gesagt hat, es sind nur drei oder vier Häuser... danach haben Sie schlaflose Nächte, weil Sie nicht wirklich wissen, ob der erste Gutachter nicht doch Recht hatte. Dahingegen ist der Kriegsstraße-Tunnel doch ziemlich harmlos gewesen."

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Sie hatten auch die Finanzierung in Ihrer Rede angesprochen und dass Sie sich Unterstützung vom Land erhoffen, was genau soll hier passieren?

"Die Finanzierung der Kombilösung von Bund und Land ist soweit abgeschlossen. Darauf bezog sich meine Bemerkung auch nicht, sondern,  dass wir noch eine andere finanzielle Absicherung brauchen,  wenn wir weiter den ÖPNV ausbauen wollen. Bei den steigenden Kosten, die abzusehen sind, können wir das alleine aus städtischer Hand nicht schaffen."

Jetzt ist ja noch nicht ganz geschafft - es gibt im Sommer 2023 nochmal eine Schließzeit des Tunnels von vier bis sechs Wochen. Was wird da nochmal gemacht?

"Nach etwa einem Jahr Betrieb ist sowieso eine Schließzeit vorgesehen, weil die ganze Technik nochmal überprüft wird, wie sie sich im Laufe des Jahres entwickelt hat. Wir nutzen diese Zeit und verlängern sie vielleicht noch ein bisschen, weil wir die Lüftungsgeräte durch neu konstruierte Lüftungsgeräte ersetzen wollen."

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ka-news-Hintergrund
In offener Bauweise errichtet, besteht der Autotunnel - offiziell: Karoline-Luise-Tunnel - unter der Kriegsstraße aus zwei nebeneinander verlaufenden Röhren.
Oberirdisch wurde eine Straßenbahntrasse errichtet, auch Radfahrer finden nun Platz auf der Ost-West-Achse. Ausfahrten aus dem Tunnel gibt es auf Höhe Ritterstraße und Lammstraße - für Autofahrer, die in die Innenstadt möchten - sowie für das Einkaufscenter ECE am Ettlinger Tor. 
Gebaut wurde der Tunnel von der Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft (Kasig) von April 2017 bis Oktober 2022: Der Rohbau war im Juli 2021 fertiggestellt, danach folgte die betriebstechnische Ausstattung.
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