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Karlsruhe: Notruf in Karlsruhe: Wie schnell sind die Rettungskräfte vor Ort?

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Notruf in Karlsruhe: Wie schnell sind die Rettungskräfte vor Ort?

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    Die anvisierte Einhaltung der sogenannten Hilfsfrist in Höhe von 95 Prozent konnte in Karlsruhe 2014 nicht erreicht werden.
    Die anvisierte Einhaltung der sogenannten Hilfsfrist in Höhe von 95 Prozent konnte in Karlsruhe 2014 nicht erreicht werden. Foto: S. Jansen/Archiv

    Schnelle Hilfe kann Leben retten. Damit diese überall gewährleistet ist, ist die sogenannte Hilfsfrist für Rettungsdienste gesetzlich festgehalten. Die Hilfsfrist ist die Zeit, die zwischen abgegebenem Notruf und dem Eintreffen der Retter vergehen darf.

    Kosten für Notfallrettung steigen stetig

    So sieht die planerische Hilfsfrist nach dem Landes-Rettungsdienstgesetz laut dem baden-württembergischen Innenministerium "nicht mehr als zehn, höchstens jedoch 15 Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vor." Diese 15 Minuten-Hilfsfrist müsse gemäß des Rettungsdienstplans des Landes Baden-Württemberg in 95 Prozent aller Einsätze im Jahresschnitt eingehalten werden.

    Dieses Ziel wurde in Karlsruhe im vergangenen Jahr jedoch verfehlt. Das geht aus der Antwort auf eine Landtagsanfrage von Bernhard Lasotta hervor. Der CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Neckarsulm erkundigt sich darin nach der "Entwicklung der Hilfsfristen in den einzelnen Rettungsdienstbereichen des Landes Baden-Württembergs in den vergangenen zehn Jahren."

    Laut der Antwort, der eine Statistik des baden-württembergischen Innenministeriums zu Grunde liegt, erreichten im Rettungsdienstbereich Karlsruhe im vergangenen Jahr lediglich 93,3 Prozent aller Rettungswagen in weniger als 15 Minuten ihren Patienten. Bei den Notärzten waren es sogar nur 90,5 Prozent - und damit fast fünf Prozent weniger als gesetzlich vorgesehen. Im Jahr 2013 lagen die beiden Werte in der Fächerstadt noch bei jeweils 94,1 Prozent. Die vorgeschriebene Untergrenze wurde in Karlsruhe zuletzt 2012 erreicht (Rettungswagen: 95,3 Prozent, Notärzte: 97,4 Prozent).

    Damit erreichen die Rettungskräfte ihren Einsatzort deutlich seltener innerhalb der Frist als beispielsweise in Stuttgart. Laut Statistik des Innenministeriums eilen die Helfer in der Landeshauptstadt in 96,3 Prozent (Rettungswagen) beziehungsweise 95,8 Prozent (Notärzte) der Einsätze in weniger als 15 Minuten zu Hilfe. In Freiburg und dem Gebiet Hochschwarzwald kamen die Notärzte im vergangenen Jahr in 92 Prozent aller Einsätze "pünktlich" - die Rettungsdienste waren das in 93,4 Prozent der dokumentierten Fälle.

    RettungsdienstbereichJahr
     2007201220132014
    Karlsruhe90,095,394,193,3
    Stuttgart94,197,296,796,3
    Baden-Baden / Rastatt94,294,294,193,4
    Freiburg / Hochschwarzwald95,392,493,393,4
    Neckar-Odenwald97,394,193,792,1
    RettungsdienstbereichJahr
     2007201220132014
    Karlsruhe90,397,494,190,5
    Stuttgart90,196,996,395,8
    Baden-Baden / Rastatt89,489,190,188,7
    Freiburg / Hochschwarzwald95,291,892,192,0
    Neckar-Odenwald93,990,789,388,4

    Alle Werte in Prozent. Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg

    Im Bezirk Rastatt / Baden-Baden konnten 93,4 Prozent aller Rettungswagen sowie 88,7 Prozent der Notärzte ihren Einsatzort in weniger als 15 Minuten erreichen. In beiden Kategorien schlechter als Karlsruhe schneidet laut der Statistik beispielsweise das Rettungsdienstgebiet Neckar-Odenwald ab: Dort erreichten 92,1 Prozent aller Rettungswagen sowie 88,4 Prozent aller Notärzte ihre Notfallpatienten innerhalb von höchstens einer Viertelstunde.

    Dabei steigen die Kosten für die Notfallrettung in Baden-Württemberg stetig an. Zwar gebe es keine amtliche Statistik über die Kostenentwicklung für das ganze Bundesland oder die einzelnen Rettungsdienstbereiche, heißt es seitens des Ministeriums. Allerdings liegen Zahlen für einzelne Jahre vor. Demnach betrugen die Kosten für die Notfallrettung im Jahr 2010 noch 354 Millionen Euro im gesamten Bundesland. Das waren umgerechnet 32 Euro je Einwohner. 2013 betrugen die Kosten 422 Millionen Euro - das waren 40 Euro je Baden-Württemberger.

    Zwar sei nicht endgültig zu klären, "ob eine direkte Vergleichbarkeit der Daten zulässig ist", so das Ministerium. Doch: "In der Tendenz sind über Jahre hinweg in der Notfallrettung signifikant gestiegene Kosten festzustellen", heißt es in der Antwort.

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